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Babys Entwicklung

In der 36. Schwangerschaftswoche hat Ihr Kleines schon ein ordentliches Polster auf seinen Rippen: Der Anteil des weißen Fettgewebes an seinem Körpergewicht ist in der letzten Zeit deutlich angestiegen. Im Durchschnitt wiegen Ungeborene in dieser Woche etwa 2700 Gramm und sind gut 47 Zentimeter lang. Die Maße Ihres Kleinen können natürlich davon abweichen – auch jetzt gibt es schon größere und kleinere Babys.

Seine Haut ist nun glatt und rosig und seine Fingernägel sind so lang, dass sie bis zu den Fingerspitzen reichen. Seit einigen Wochen verliert das Ungeborene nach und nach seine Ganzkörperbehaarung, die Lanugo-Haare. Sie dienten unter anderem dazu, die Käseschmiere auf seiner Haut zu halten, als Schutz vor dem Fruchtwasser. Auch diese wird nun langsam weniger – bis zum Geburtstermin ist jedoch noch eine ausreichende Menge davon vorhanden, damit Ihr Kleines gut durch den Geburtskanal gleiten kann.

Und noch ein anderer Umstand erleichtert die Geburt: Die Schädelplatten Ihres Babys sind gegeneinander verschiebbar – denn die Nähte dazwischen sind noch nicht verknöchert. "So können sich die Platten bei der Geburt gegeneinander und bei Bedarf sogar übereinander verschieben", sagt Dr. Mirja Pagenkemper, die am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zur vorgeburtlichen Prägung forscht. "Das erleichtert dem Köpfchen den Durchtritt durchs Becken."

Kurz nach der Geburt seien deshalb oft noch Verformungen zu sehen, die sich dann aber in den Folgetagen zurückbilden. "Für Kinder in Beckenendlage ist zum Beispiel ein schmaler Kopf mit einem ausgeprägten Hinterkopf typisch", sagt Pagenkemper. Die Lücken zwischen den Schädelknochen, die sogenannten Fontanellen, können Sie bei Ihrem Baby später deutlich als weiche, empfindliche Stellen am Kopf spüren. Sie schließen sich im Laufe der ersten Lebensjahre.

Die Schädelplatten Ihres Babys sind noch verschiebbar – das erleichtert die Geburt

Die Schädelplatten Ihres Babys sind noch verschiebbar – das erleichtert die Geburt

Die Gesundheit der Mutter

Wie einige andere alltägliche Keime sind auch die sogenannten B-Streptokokken für Erwachsene unproblematisch, für Un- beziehungsweise Neugeborene aber gefährlich. Laut einer britischen Studie sind etwa 18 von 100 Schwangeren im Vaginal- oder Analbereich von B-Streptokokken besiedelt. Eine Infektion mit ihnen erfolgt bei Babys normalerweise nicht schon während der Schwangerschaft – wie bei Listerien oder CMV –, sondern bei der Geburt. Sobald die Fruchtblase geplatzt ist, können die Keime in das Fruchtwasser vordringen und das Kind infizieren. Schlimmstenfalls drohen dann Blutvergiftung, Lungen- oder Hirnhautentzündung. Um die Keime vor der Geburt aufzuspüren, bieten Arztpraxen zwischen der 35. und 37. Schwangerschaftswoche einen Test auf Streptokokken vom Typ B an. Leider übernehmen die Krankenkassen den Test nicht zwingend. Nachfragen lohnt sich aber. Wurden B-Streptokokken bei einer Schwangeren festgestellt, wird das Baby während der Entbindung mit einem Antibiotikum geschützt.

Tipp: Nabelschnurblut aufbewahren?

Stammzellen aus dem Nabelschnurblut sind in den letzten Jahren immer wieder in der Diskussion. Manche Wissenschaftler hoffen, damit in der Zukunft Krankheiten wie Blut- und Stoffwechselkrankheiten sowie Immundefekte heilen zu können. Bereits jetzt werden Stammzellen aus Blut oder Knochenmark von Fremdspendern im Rahmen der Stammzellspende bei bestimmten Krebserkrankungen zur Behandlung eingesetzt. Wenn Nabelschnurstammzellen dafür genutzt werden sollen, müssen die Stammzellen direkt nach der Geburt entnommen und in eine entsprechende Stammzellbank eingelagert werden. Wenn Sie Stammzellen aus dem Nabelschnurblut Ihres Kindes aufbewahren lassen möchten, müssen Sie sich bereits vor der Geburt dazu entscheiden und Ihre Ärzte darüber informieren.

Sie können die aus dem Nabelschnurblut gewonnen Stammzellen entweder einer öffentlichen Stammzellbank spenden, um damit anderen Menschen eine entsprechende Therapie zu ermöglichen. Oder Sie können das Blut selbst einlagern lassen, damit Ihr Kind es bei Bedarf in Anspruch nehmen kann. Diese Option ist jedoch kostenpflichtig – und die Wahrscheinlichkeit ist recht gering, dass Ihr Kind irgendwann einmal auf das eigene Nabelschnurblut angewiesen sein wird. Außerdem ist das eigene Blut nicht in jedem Fall besser zur Therapie geeignet, als das eines Fremdspenders. Lassen Sie sich deshalb am besten jetzt schon von einem Arzt zu Für und Wider beraten, falls Sie interessiert sind, die Stammzellen aus dem Nabelschnurblut Ihres Kindes zu spenden oder aufzubewahren.

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