Ab Mitte 2020 können Ärzte Rezepte für Gesundheits-Apps ausstellen. Bald soll es eine Liste geben, welche Apps verschrieben werden können.

Welche Apps können Ärzte verschreiben?

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte prüft: Welche Apps dürfen von den Ärzten verschrieben werden? Dafür erstellt das Institut eine Liste. Es können auch manche Computer-Programme verschrieben werden. Dafür müssen die Programme aber als Medizinprodukt der Klasse 1 oder 2a zugelassen werden. Für Medizinprodukte gibt es insgesamt 4 Klassen. Sie zeigen, wie hoch das Risiko von einem Medizinprodukt ist. Gehhilfen sind zum Beispiel ein Medizinprodukt der Klasse 1. Eine künstliche Herzklappe hat die Klasse 3.

Das Institut prüft die Apps und Programme sehr genau:

  • Wie gut funktionieren sie?
  • Wie sicher sind sie?
  • Wie gut ist die Qualität?
  • Wie gut werden die Daten geschützt?

Qualität ist sehr unterschiedlich

Es gibt immer mehr Gesundheits-Apps. Aber nicht alle haben auch eine gute Qualität. Es gibt nämlich keine einheitlichen Bedingungen für die Qualität dieser Apps. Der Ärzteverband ist damit unzufrieden. Die Apps müssen zwar nachweisen, dass sie den Patienten wirklich helfen. Dafür haben sie aber 12 Monate Zeit. In diesem Zeitraum dürfen Auml;rzte diese Apps trotzdem schon verschreiben. Das findet der Ärzteverband nicht gut.

Was bezahlt die Krankenkasse?

Hat ein Arzt Ihnen eine Gesundheits-App verordnet? Dann muss die Krankenkasse die Kosten dafür bezahlen. Deshalb machen sich die Krankenkassen Sorgen. Sie denken, dass sie jetzt viel mehr Geld ausgeben müssen.

Wie kann ich gute Apps erkennen?

Verlassen Sie sich nicht nur auf die Bewertung von anderen Nutzern. Eine App ist auch nicht nur deshalb gut, weil sie viel heruntergeladen wird.

Möchten Sie eine gute Gesundheits-App finden? Dann können Ihnen diese Fragen helfen:

1. Was kann die App alles?

Eine Gesundheits-App kann immer nur eine Unterstützung sein. Sie kann den Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Eine App sollte nicht vorgeben, dass sie zum Beispiel auch eine Krankheit feststellen kann. Steht in der App genau, was sie kann und was nicht?

2. Hat die App eine wissenschaftliche Basis?

Gute Apps bauen auf einem wissenschaftlichen Konzept auf. Das heißt: Fachleute haben die Inhalte mit entwickelt. Steht in der App, welche Fachleute das waren?

3. Sind die Quellen angegeben?

In Apps und im Internet gibt es viele Informationen zum Thema Gesundheit. Aber nicht alle Informationen sind richtig. Deshalb ist es wichtig, dass Sie die Quellen für die Informationen überprüfen.

Gibt die App Quellen an? Beziehen sich die Informationen also auf wissenschaftliche Studien? Dann können Sie den Informationen aus der App vertrauen.

4. Ist die Finanzierung nachvollziehbar?

Kostet die App Geld? Dann müssen Sie erkennen können, ob es zum Beispiel Sponsoren gibt. Das heißt: Vielleicht verdienen auch andere Firmen durch die App Geld. Das ist in Ordnung. Aber die App darf diese Informationen nicht verheimlichen.

5. Gibt es eine gute Datenschutz-Erklärung?

Sie müssen Daten zu Ihrer Gesundheit und Ihrem Körper in die App eintragen. Diese Daten sind sehr persönlich. Andere Menschen können diese Daten vielleicht missbrauchen. Deshalb müssen sie besonders gut geschützt werden.

Die App muss Sie genau informieren:

  • Welche Daten sammelt die App?
  • Was macht die App damit?
  • Wer bekommt diese Daten?

Die Datenschutz-Erklärung muss gut verständlich sein.

6. Wie sicher sind Ihre Daten?

Steht in der App, wie Ihre Daten gespeichert und geschützt werden? Was passiert, wenn Sie zum Beispiel Ihr Smartphone verlieren?

7. Wie einfach ist der Kontakt zum Anbieter der App?

Es ist wichtig, dass Sie bei Fragen jemanden von der App kontaktieren können. Gibt es zu der App ein Impressum mit Kontaktdaten?

Wo bekomme ich mehr Informationen?

Sie möchten noch mehr über Gesundheits-Apps lesen? Mehr Informationen über Gesundheits-Apps finden Sie hier. Achtung: Dieser Link führt aus unserem Einfache-Sprache-Angebot heraus. Die Informationen sind dann nicht mehr in Einfacher Sprache.

es siegel

Die Texte haben wir zusammen mit der Forschungsstelle Leichte Sprache geschrieben. Die Forschungsstelle Leichte Sprache ist an der Universität Hildesheim.