Logo der Apotheken Umschau

Was sind Erfrierungen?

Eine Erfrierung ist ein Kälteschaden. Ein Kälteschaden entsteht durch eine zu lange Zeit in der Kälte.

Eine Erfrierung ist ein örtlicher Kälteschaden. Das bedeutet: Die Kälte hat das Gewebe an bestimmten Stellen des Körpers beschädigt.

Ein anderer Kälteschaden ist eine Unterkühlung. Bei einer Unterkühlung ist der ganze Körper betroffen: Die betroffene Person hat eine zu niedrige Körpertemperatur. Mehr Informationen zum Thema Unterkühlung finden Sie hier.

Was passiert bei einer Erfrierung?

Eine Person ist sehr lange in der Kälte? Dann können sich Eiskristalle im Gewebe bilden. Das Gewebe ist an diesen Stellen stark beschädigt. Deshalb wird es vielleicht nicht mehr gut durchblutet. Manchmal stirbt das Gewebe auch ab.

Erfrierungen entstehen vor allem an diesen Körperstellen:

  • Finger
  • Zehen
  • Nase
  • Wangen
  • Ohren

Woran können Sie eine Erfrierung erkennen?

Ärzte unterscheiden verschiedene Stufen von Erfrierungen. Diese Stufen heißen: Grade. Jede Erfrierung ist zuerst eine Erfrierung ersten Grades.

Stufe 1: Erfrierung ersten Grades

Die betroffene Hautstelle ist blass. Manchmal ist sie auch grau-weiß oder gelb-weiß. Die Hautstelle fühlt sich hart und kalt an. Und die betroffene Hautstelle ist taub. Die Hautstelle erwärmt sich wieder? Dann rötet sie sich und schmerzt stark.

Stufe 2: Erfrierung zweiten Grades

An der betroffenen Hautstellen bilden sich Blasen. Einige dieser Blasen sind mit Blut gefüllt. Die Schmerzen können stärker sein. Die Schmerzen können aber auch geringer sein.

Stufe 3: Erfrierung dritten und vierten Grades

Das betroffene Hautgewebe stirbt ab. Die Haut ist blau oder schwarz verfärbt. Die Haut nimmt keine Reize oder Schmerzen mehr auf. Und sie heilt auch nicht mehr. In manchen Fällen muss das betroffene Gewebe durch eine Operation entfernt werden.

Hinweis: Oft zeigt sich erst einige Tage später, wie stark die Erfrierung ist.

Was sind die Ursachen einer Erfrierung?

Erfrierungen entstehen durch eine zu lange Zeit in der Kälte. Typische Ursachen einer Erfrierung sind zum Beispiel:

  • Jemand fällt in kaltes Wasser
  • Jemand wird von einer Schnee-Lawine verschüttet

Auch Wind kann gefährlich sein. Der Wind bläst nämlich die warme Luft um den Körper weg und aus der Kleidung heraus. Dadurch verliert der Körper sehr viel Wärme.

Manche Menschen können schneller einen Kälteschaden bekommen als andere Menschen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Kleinkinder
  • ältere Menschen
  • Raucher
  • Menschen mit Durchblutungsstörungen
  • Menschen mit Diabetes
  • stark erschöpfte Menschen
  • unterernährte Menschen

Alkohol kann das Risiko eines Kälteschadens erhöhen. Durch Alkohol weiten sich nämlich die Gefäße. So verliert der Körper schneller Wärme. Menschen unter Alkoholeinfluss spüren die Kälte oft nicht so schnell.

Wie können Sie eine Erfrierung vermeiden?

Sie sind länger in der Kälte unterwegs? Dann sollten Sie auf diese Dinge achten:

  • Ziehen Sie sich warm genug an. Am besten eignet sich Funktionskleidung. Funktionskleidung wärmt gut. Und Funktionskleidung trocknet schnell.
  • Wechseln Sie Ihre feuchte Kleidung regelmäßig gegen trockene Kleidung.
  • Tragen Sie eine Mütze. Über den Kopf verliert der Körper nämlich viel Wärme.
  • Tragen Sie Fäustlinge. Fäustlinge halten die Finger besser warm als Finger-Handschuhe.
  • Sie wandern in den Bergen? Dann tragen Sie eine winddichte Gesichtsmaske.
  • Ziehen Sie passende Schuhe an. Zu enge Schuhe behindern die Durchblutung.
  • Ziehen Sie sich dicke Socken an.
  • Bewegen Sie sich. Stehen Sie nicht zu lange im kalten Wind.
  • Nehmen Sie sich eine Thermoskanne mit Tee mit. Der Tee kann Sie wärmen.
  • Essen Sie genügend.

Sie leiden an Durchblutungsstörungen? Oder Sie spüren Schmerzen erst spät? Dann sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt über die geplante Tour.

Was können Sie bei Erfrierungen tun?

Achtung: Nur Experten erkennen sicher: Jemand leidet unter einer Erfrierung. Rufen Sie deshalb als erstes den Notruf. Die Nummer ist: 112.

Sie glauben: Eine Person leidet unter einer Erfrierung? Dann bringen Sie diese Person an einen warmen Ort. Ziehen Sie vorsichtig die nasse Kleidung aus. Und geben Sie der Person trockene Kleidung und Decken. Erwärmen Sie dann vorsichtig die erfrorenen Körperteile. Nutzen Sie dafür ein Wasserbad. Achtung: Das Auftauen der Finger oder Zehen kann sehr schmerzhaft sein. Vielleicht muss die betroffene Person Schmerzmittel einnehmen. Wickeln Sie dann die betroffenen Stellen in einen Verband. Beachten Sie: Der Verband soll locker sein. Und jeder Finger und jede Zehe soll einzeln eingewickelt sein. Es gibt kein warmes Wasser in der Nähe? Dann können Sie die erfrorenen Finger in den Achselhöhlen aufwärmen oder warme Hände auf erfrorene Stellen im Gesicht legen.

Achtung:

  • Reiben Sie erfrorene Körperstellen nicht im Schnee ein.
  • Öffnen Sie keine Blasen. Durch offene Blasen können Infektionen entstehen.
  • Lassen Sie die betroffene Person keine Zigarette rauchen. Dadurch verengen sich die Blutgefäße.
  • Massieren Sie die betroffenen Stellen nicht.
  • Erwärmen Sie die Haut nicht mit trockener oder zu starker Hitze, zum Beispiel einem Fön oder einem Heizkissen. Die erfrorene Haut ist nämlich taub. Es könnte zu Verbrennungen kommen.

Wo bekommen Sie noch mehr Informationen?

Sie wollen noch mehr über Kälteschäden lesen? Mehr Informationen über Kälteschäden finden Sie hier. Achtung: Dieser Link führt aus unserem Einfache-Sprache-Angebot heraus. Die Informationen sind dann nicht mehr in Einfacher Sprache.

Achtung: In diesem Text finden Sie nur allgemeine Informationen. Der Text ersetzt den Besuch beim Arzt nicht. Nur ein Arzt kann Ihnen genaue Informationen geben. Sie fühlen sich krank? Oder Sie haben Fragen zu einer Krankheit? Dann sollten Sie immer zum Arzt gehen.

es siegel

Die Texte haben wir zusammen mit der Forschungsstelle Leichte Sprache geschrieben. Die Forschungsstelle Leichte Sprache ist an der Universität Hildesheim.