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Was ist eine Arzneimittel-Allergie?

Bei einer Allergie reagiert der Körper sehr empfindlich auf einen harmlosen Stoff. Menschen mit einer Arzneimittel-Allergie haben eine Allergie gegen den Wirkstoff in einem Medikament. Viele Menschen haben zum Beispiel eine Allergie gegen:

Was passiert bei einer Arzneimittel-Allergie?

Bei einer Arzneimittel-Allergie bildet der Körper Abwehrstoffe gegen einen Wirkstoff in einem Medikament. Normalerweise bildet der Körper Abwehrstoffe gegen Krankheitserreger. Bei einer Allergie bildet der Körper Abwehrstoffe gegen harmlose Stoffe. Diese Abwehrstoffe erzeugen eine Reaktion im Körper. Diese Reaktion ist wie eine Entzündung. Dann treten die Anzeichen für eine Arzneimittel-Allergie auf.

Woran können Sie eine Arzneimittel-Allergie erkennen?

Es gibt verschiedene Anzeichen für eine Arzneimittel-Allergie. Manche Anzeichen treten sofort auf. Diese Anzeichen heißen auch: anaphylaktische Reaktion. Andere Anzeichen treten erst später auf. Diese Anzeichen heißen: Spätreaktion.

Diese Anzeichen können sofort auftreten:

  • Rötung und Überwärmung der Haut. Eine Stelle auf der Haut wird rot. Und diese Stelle fühlt sich sehr warm an. Diese Stelle juckt sehr stark.
  • Beschwerden beim Atmen oder Atemnot.
  • Beschwerden im Magen oder im Darm
  • Kreislauf-Probleme. Zum Beispiel kann der Blutdruck der betroffenen Person sinken.

Die betroffene Person hat ein Medikament eingenommen? Dann treten diese Anzeichen meistens 30 bis 60 Minuten später ein.

Achtung: Die Anzeichen können sich schnell verschlimmern. Bei einem schweren Verlauf können diese Anzeichen sogar sehr gefährlich werden.

  • Sie haben eine Rötung auf der Haut?
  • Oder Sie haben Atemnot?
  • Oder Sie haben Kreislauf-Probleme?

Dann rufen Sie den Notarzt. Die Telefonnummer ist: 112.

Dieses Anzeichen kann später auftreten: Ausschlag auf der Haut. Dieser Ausschlag heißt: Exanthem. Die betroffene Person hat ein Medikament eingenommen? Dann erscheint dieser Ausschlag frühestens nach sechs Stunden. Der Ausschlag heilt oft von allein. Und der Ausschlag ist oft nicht gefährlich.

Es gibt auch schwere späte Anzeichen:

  • Schäden an der Leber
  • Schäden an der Lunge
  • Schäden an der Niere
  • Blasen auf der Haut
  • Absterben von Gewebe

Was sind die Ursachen einer Arzneimittel-Allergie?

Bei einer Arzneimittel-Allergie wehrt der Körper eine bestimmte Wirkstoff-Gruppe ab. Alle Medikamente können eine Allergie auslösen. Diese Medikamente lösen oft eine Allergie aus:

  • Antibiotika. Antibiotika sind Medikamente gegen Bakterien.
  • Schmerzmittel, wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure und Ibuprofen
  • Kontrastmittel. Kontrastmittel werden bei manchen Röntgen-Untersuchungen eingesetzt.
  • Manche Medikamente gegen Krebs
  • Narkosemittel
  • Mittel zur örtlichen Betäubung

Was können Sie gegen eine Arzneimittel-Allergie tun?

Sie glauben: Ich habe vielleicht eine Arzneimittel-Allergie? Dann sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt. Der Hausarzt untersucht Sie. Vielleicht schickt Ihr Hausarzt Sie zu einem Facharzt.

Der Arzt untersucht: Auf welchen Wirkstoff reagieren Sie allergisch? Für die Untersuchung gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel:

  • Hauttest. Bei einem Hauttest werden verschiedene Wirkstoffe auf den Unterarm oder Rücken getropft. Ihre Haut ist an einer Stelle gerötet? Dann sind Sie vielleicht allergisch auf diesen Wirkstoff.
  • Provokationstest. Sie haben allergisch auf ein Medikament reagiert? Aber Ihr Arzt kann den Auslöser nicht durch einen Hauttest finden? Dann kann Ihr Arzt einen Provokationstest machen. Den Test machen Sie im Krankenhaus. Sie nehmen das Medikament ein. Dabei beobachtet Ihr Arzt Sie.
  • Blutabnahme. Eine Blutabnahme ist für eine Arzneimittel-Allergie selten. Sie haben eine Spätreaktion? Dann muss Ihr Blut vielleicht untersucht werden. So sieht der Arzt: Haben Sie zum Beispiel Schäden an der Leber oder an den Nieren?

Der Arzt hat bei Ihnen eine Arzneimittel-Allergie festgestellt? Dann bekommen Sie einen Allergie-Pass. In diesem Allergie-Pass steht: Sie sind gegen diese Wirkstoffe allergisch. Bitte zeigen Sie diesen Allergie-Pass zum Beispiel:

  • Ärzten
  • Pflegern
  • Apothekern

Wie können Sie eine Arzneimittel-Allergie vermeiden?

Sie sind gegen einen Wirkstoff allergisch? Dann nehmen Sie keine Medikamente mit diesem Wirkstoff. Nehmen Sie Ihren Allergie-Pass immer mit. Sagen Sie Ihren Ärzten, Pflegern und Apothekern immer: Diese Allergien habe ich.

Achtung: Sie hat eine Arzneimittel-Allergie gegen einen bestimmten Wirkstoff? Und Sie nehmen ein Medikament mit einem ähnlichen Wirkstoff ein? Dann kann auch der ähnliche Wirkstoff eine Arzneimittel-Allergie auslösen. Die beiden Wirkstoffe gehören nämlich zu derselben Wirkstoff-Gruppe. Diese Reaktion heißt: Kreuzreaktion.

Wo bekommen Sie noch mehr Informationen?

Sie wollen mehr über Arzneimittel-Allergie lesen? Mehr Informationen über Arzneimittel-Allergie finden Sie hier. Achtung: Dieser Link führt sie aus unserem Einfache-Sprache-Angebot heraus. Die Informationen sind dann nicht mehr in Einfacher-Sprache.

Achtung: In diesem Text finden Sie nur allgemeine Informationen. Der Text ersetzt den Besuch beim Arzt nicht. Nur ein Arzt kann Ihnen genaue Informationen geben. Sie fühlen sich krank? Oder Sie haben Fragen zu einer Krankheit? Dann sollten Sie immer zum Arzt gehen.

es siegel

Die Texte haben wir zusammen mit der Forschungsstelle Leichte Sprache geschrieben. Die Forschungsstelle Leichte Sprache ist an der Universität Hildesheim.