In den USA sind medizinische Einrichtungen seit diesem Jahr verpflichtet, Patient:innen jederzeit Einblick in die elektronischen Aufzeichnungen über sie zu gewähren. Neben Befunden und ärztlichen Berichten zählen dazu auch Notizen der Ärzt:innen bei ambulanten Behandlungen.

Einblick in ärztliche Notizen sichert das Vertrauen der Patient:innen

Dieser Zugang kann Sicherheit im Umgang mit Medikamenten und Vertrauen in die medizinische Behandlung geben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung von über 7000 über 65-jährigen Patient:innen, die jetzt im Fachmagazin "Journal of the American Geriatrics Society" veröffentlicht wurde.

Vor allem Menschen mit mehr als zwei chronischen Erkrankungen gaben  an, dass der Einblick in die Notizen ihrer Ärzt:innen helfe, sich an  ihren Pflegeplan zu erinnern, ihre Medikamente wie vorgeschrieben  einzunehmen und ihre Medikation besser zu verstehen beziehungsweise zu  kontrollieren.

Nur sehr wenige Befragte waren der Meinung, dass  die Lektüre der Aufzeichnungen sie besorgt oder verwirrt über ihre  Gesundheit oder ihre Medikamente zurücklasse. Für ältere Menschen mit  komplexeren gesundheitlichen Bedürfnissen seien die Aufzeichnungen aus  der Klinik eine wichtige Ressource im Umgang mit der eigenen Gesundheit, folgert das Forscherteam.

Mehr Transparenz bei Gesundheitsdaten

Ärzt:innen,  Pflegende und Therapeut:innen, die sich um ältere Menschen kümmern,  sollten deshalb sicherstellen, dass ältere Patient:innen Zugang zu  geeigneten Informationen in einem Format haben, das für sie am besten  geeignet und nützlich ist.

Das Vorbild aus den USA ist zwar nicht  eins zu eins auf die in elektronische Patientenakte, wie sie in  Deutschland eingeführt werden soll, übertragbar. Die Studie spricht aber klar für Transparenz im Umgang mit persönlichen Gesundheitsdaten und medizinischen Aufzeichnungen.