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Kurz zusammengefasst

Die Knochendichtemessung ­– auch Osteodensitometrie genannt – ist ein Verfahren, das bei Osteoporose zum Einsatz kommt. Die Ergebnisse dienen dazu, die Diagnose zu bestätigen und passende Therapie-Maßnahmen einzuleiten.

Es gibt verschiedene Messverfahren. Ärztinnen und Ärzte nutzen in der Regel die DXA-Methode, ein für Osteoporose standardisiertes Röntgenverfahren. Ist die Untersuchung medizinisch begründet, übernimmt in der Regel die Krankenkasse die Kosten dafür.

Was ist eine Knochendichtemessung?

Bei der Knochendichtemessung bestimmt man den Mineralsalzgehalt des Knochens. Daraus lässt sich ableiten, wie stabil und fest die Knochen sind. Das wiederum erlaubt Rückschlüsse auf eine bestehende Osteoporose – also Knochenschwund.

Zudem können Ärztinnen und Ärzte mit der Messung das Risiko für osteoporosebedingte Knochenbrüche abschätzen und ableiten, ob eine Behandlung mit Medikamenten notwendig ist. Wie gut die Therapie anschlägt, lässt sich dann mit weiteren Messungen kontrollieren.

Die Knochendichtemessung erfolgt in einer Praxis für Radiologie oder Strahlentherapie oder in einem Krankenhaus mit einer radiologischen oder strahlenmedizinischen Abteilung.

Wann ist eine Knochendichtemessung sinnvoll?

Die Knochendichtemessung ist sinnvoll für Menschen:

  • die aufgrund einer Osteoporose Medikamente erhalten
  • die bereits mit Knochenbrüchen zu tun haben, die durch Osteoporose ausgelöst wurden
  • bei denen Ärztinnen und Ärzte Osteoporose vermuten
  • bei denen ein erhöhtes Risiko für osteoporosebedingte Knochenbrüche besteht

Welche Methoden der Knochendichtemessung gibt es?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Knochendichte zu bestimmen:

  • DXA-Messung: Sie wird als Standardverfahren eingesetzt. DXA steht abgekürzt für den englischen Begriff Dual-Energy X-Ray Absorptiometry. Das ist ein Röntgenverfahren, mit dem die Knochendichte an der Wirbelsäule und der Hüfte bestimmt wird. Zudem nutzt man die DXA, um den Therapie-Erfolg zu prüfen und das Risiko für Knochenbrüche zu beurteilen.
  • Quantitative Computertomografie (QCT): Hier werden mithilfe von Röntgenstrahlen Schichtbilder des Knochens angefertigt. Die QCT hilft dabei, das Knochenbruchrisiko und das Ansprechen auf die Therapie einzuschätzen.
  • Quantitative Ultraschall-Untersuchung (QUS): Bei dieser Methode durchdringen Schallwellen anstatt von Röntgenstrahlen das Gewebe. Die QUS ermöglicht es, Aussagen über die Knochendichte bei oberflächlich liegenden Knochen zu treffen. Die bevorzugte Untersuchungsregion ist die Ferse.

Wie wird eine Knochendichtemessung durchgeführt?

Die Untersuchung mit der DXA-Methode dauert nicht länger als zehn Minuten und bedarf keiner speziellen Vorbereitung.

In der Regel messen Ärztinnen und Ärzte die Knochendichte am oberen Abschnitt des Oberschenkelknochens und an den Lendenwirbeln, also an der unteren Wirbelsäule. Sind diese Messungen nicht auswertbar, beispielsweise aufgrund von Metallimplantaten, lässt sich die Knochendichte alternativ am Unterarm messen.

Für die Messung an der Wirbelsäule legt man sich mit angewinkelten Beinen auf eine Untersuchungsliege. Für die Messung am Oberschenkel streckt man die Beine aus.

Welche Vor- und Nachteile hat die Knochendichtemessung?

Eine Knochendichtemessung ist schmerzfrei und lässt sich schnell durchführen.

Das DXA-Röntgenverfahren ist als Standardverfahren gut etabliert und weit verbreitet. Allerdings ist die Untersuchung mit einer geringen Strahlenbelastung verbunden. Diese liegt bei modernen Geräten zwischen 0,001 und 0,006 Millisievert (mSv). Zum Vergleich: Eine Röntgenaufnahme der Zähne schlägt mit etwa 0,01 mSv zu Buche, eine Computertomografie des Bauchraums mit 7 bis 12 mSv.

Die DXA eignet sich besonders, um das Risiko für Wirbelkörperbrüche oder hüftnahe Knochenbrüche wie einen Oberschenkelhalsbruch abzuschätzen. Außerdem lässt sich mit ihr eine medikamentöse Therapie gut kontrollieren.

Was passiert, wenn eine DXA-Messung nicht möglich ist?

Ist eine DXA nicht durchführbar oder liefert sie nicht genügend Informationen für eine Therapie-Entscheidung, kann eine qualitative Computertomografie (QCT) infrage kommen. Sie eignet sich auch gut, um den Erfolg einer Therapie einzuschätzen. Ihr Manko: Die QCT ist weniger standardisiert und die Strahlenbelastung mit circa 0,05 mSv deutlich höher als bei einer DXA.

Der qualitative Ultraschall (QUS) kommt ganz ohne Strahlung aus. Ärztinnen und Ärzte können sie als Alternative zur DXA bei bestimmten Patientinnen und Patienten zur Risikoabschätzung erwägen. Verlässliche Aussagen dazu, wie gut die Therapie anschlägt, ermöglicht sie nicht.

Was sagt die Knochendichtemessung aus?

Nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die Knochendichte als T-Wert oder T-Score berechnet. Dieser gibt an, wie stark die Knochendichte vom durchschnittlichen Wert knochengesunder Menschen im Alter von 30 Jahren abweicht.

Grundlage für die Berechnung bilden die Messungen mit der DXA-Methode:

  • Als normal gilt ein T-Wert bis -1.
  • Bei einem T-Wert zwischen -1 und -2,5 spricht man von einer erniedrigten Knochendichte oder Osteopenie.
  • Liegt der Wert unter -2,5 ist Osteoporose wahrscheinlich.

Um die Diagnose Osteoporose zu stellen, müssen andere Erkrankungen, die mit einer geringen Knochendichte zusammenhängen können, vorab sicher ausgeschlossen sein.

Osteoporose erhöht das Risiko für Knochenbrüche

Je geringer der T-Wert ist, umso leichter können Knochen brechen. Ist die Knochendichte geringfügig verringert, genügt meist ein gesunder Lebensstil mit ausreichender Zufuhr an Kalzium und Vitamin D sowie Sport und Bewegung, um Knochenbrüchen vorzubeugen. Bei einer Knochendichte im Osteoporose-Bereich kommt eine zusätzliche medikamentöse Behandlung infrage.

Die Knochendichte ist nur eine von mehreren Kennzahlen, um das Risiko für Knochenbrüche einzuschätzen. Daneben berücksichtigen Ärztinnen und Ärzte Faktoren wie Alter, Geschlecht, Lebensstil, erhöhte Sturzneigung und mögliche Erkrankungen, die Osteoporose fördern.

Wann zahlt die Krankenkasse eine Knochendichtemessung?

Gesetzlich Krankenversicherte bekommen die Kosten für die Knochendichtemessung von der Krankenkasse erstattet, wenn:

  • bereits ein Knochenbruch durch Osteoporose aufgetreten ist
  • der Arzt oder die Ärztin aufgrund konkreter Hinweise auf Osteoporose eine Therapie mit Medikamenten einleiten möchte

Menschen mit einer ärztlich diagnostizierten Osteoporose haben bei Kontrolluntersuchungen ebenfalls Anspruch auf die Erstattung der Kosten.

Wer eine Knochendichtemessung zur Früherkennung durchführen lässt, ohne dass es Hinweise auf Osteoporose gibt, muss die Kosten selber tragen.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.


Quellen:

  • Finkelstein JS, Yu EW: Patient education: Bone density testing (Beyond the Basics). Post TW, ed. UpToDate. Waltham, MA: UpToDate Inc: https://www.uptodate.com/... (Abgerufen am 26.01.2024)
  • Lewiecki EM: Overview of dual-energy x-ray absorptiometry. Post TW, ed. UpToDate. Waltham, MA: UpToDate Inc: https://www.uptodate.com/... (Abgerufen am 26.01.2024)
  • S3-Leitlinie des Dachverbands der Deutschsprachigen Wissenschaftlichen Osteologischen Gesellschaften e.V.: Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und bei Männern ab dem 50. Lebensjahr. Leitlinie: 2023. https://register.awmf.org/... (Abgerufen am 15.01.2024)