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Kranke Zähne frühzeitig behandeln lassen

Hat der Zahnarzt eine bestimmte Zahnerkrankung festgestellt, wird er mit seinem Patienten die möglichen Behandlungsschritte besprechen. Diese hängen immer davon ab, wie weit zum Beispiel eine Karies schon vorgedrungen ist, ob eine Parodontitis sich noch im Anfangsstadium befindet oder schon dabei ist, den Kieferknochen anzugreifen. Zahnerkrankungen lassen sich erfolgreicher behandeln, wenn sie sehr früh erkannt werden.

Eine beginnende Karies etwa, die in der Regel noch keine Beschwerden bereitet, kann der Zahnarzt oft noch mit Fluoridpräparaten oder, in Einzelfällen, auch mit dem Laser behandeln. Ist sie weiter fortgeschritten, muss er die befallene Stelle ausbohren und auffüllen. Eine Zahnwurzelentzündung als mögliche Folge einer Karies erfordert eine spezielle Behandlung, bei der der Arzt oft zahnchirurgisch eingreifen muss.

Auch eine Parodontitis entwickelt sich zunächst meist unbemerkt. Zahnfleischbluten gehört zu den frühen Warnzeichen. Erste, durch Bakterien besetzte Beläge entfernt der Arzt mit geeigneten Instrumenten, auch aus den Zahnfleischtaschen. Eine regelmäßige professionelle Reinigung hält die Zahnumgebung sauber und stoppt so häufig die sich ausbreitenden Entzündungen. Das Zahnfleisch kann sich wieder besser um den Zahnhals schließen. Wichtig ist anschließend eine regelmäßige Nachsorge. Eventuell setzt der Arzt zudem Medikamente wie Antibiotika ein. Operative Eingriffe sind meist nur bei einer tiefergehenden Parodontitis notwendig, ebenso bei Abszessen, Wucherungen und anderen Kiefererkrankungen.

Zahnschmerzphasen für kurze Zeit überbrücken

Setzen sehr starke Schmerzen abends oder am Wochenende ein, können Sie auch in eine Zahnklinik gehen oder den zahnärztlichen Notdienst rufen. An einem Werktag nimmt die Zahnarztpraxis Sie in der Regel auch ohne vereinbarten Termin an. Sind die Schmerzen nicht ganz so heftig, helfen meist Schmerzmittel wie Acetysalicylsäure, Ibuprofen, Paracetamol, die Beschwerden über Nacht oder am Sonntag bis zum Zahnarztbesuch zu lindern. Auch kalte Auflagen auf der schmerzenden Seite wirken wohltuend. Heilpflanzenkundige kennen Gewürznelken als Mittel gegen Zahnweh. Am besten verwenden Sie Nelkenöl aus der Apotheke, das Sie auf die schmerzende Stelle auftragen.

Unverzichtbar, wenn es um die Zahngesundheit geht, sind die jährlichen Kontrolluntersuchungen mit Zahnsteinentfernung sowie gegebenenfalls eine zusätzliche professionelle Reinigung. Doch solche Vorbeugemaßnahmen können nur erfolgreich sein, wenn Sie selbst auf eine gründliche, sorgfältige Mundhygiene achten.

Die richtige Zahnpflege – jeden Tag!

  • Putzen Sie Ihre Zähne zweimal täglich drei bis fünf Minuten an Außen-, Innen- und Kauflächen oben wie unten. Bei elektrischen Zahnbürsten genügen mitunter zwei bis drei Minuten Putzzeit.
  • Achten Sie beim Putzen darauf, mit der Bürste nicht zu temperamentvoll und kräftig aufzudrücken, damit Sie den Zahnschmelz nicht abschrubben oder das Zahnfleisch zurückschieben.
  • Wechseln Sie die Zahnbürste regelmäßig, alle ein bis drei Monate.
  • Eine Zahnpasta mit Fluorid stärkt den Zahnschmelz. Besprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt, welche Zahnpasta für Sie am besten geeignet ist.
  • Vergessen Sie nicht, die Zahnzwischenräume zu säubern. Mit Zahnseide oder Interdentalbürsten werden auch die schwer zugänglichen Zahnbereiche sauber. Zahnarzt, Zahnarztassistent oder Dentalhygieniker zeigen Ihnen häufig, wie Sie dabei richtig vorgehen.
  • Mundspüllösungen unterstützen meist die Behandlung von Zahnfleischentzündungen. Wie oft und wie lange Sie Ihren Mund damit spülen sollten, klären Sie mit Ihrem Zahnarzt.
  • Vermeiden Sie aggressive Aufheller oder Polierstoffe in der Zahncreme. Sie können Zahnschmelz und Zahnhälse angreifen. Aufhellen (Bleaching) und andere Maßnahmen sollte nur der Zahnarzt durchführen.
  • Wenn Sie saure Speisen gegessen haben, etwa Obst wie Zitrusfrüchte, sollten Sie nicht unmittelbar danach die Zähne putzen. Durch die Säuren wird der Zahnschmelz vorübergehend weicher. Besser ist es, den Mund einfach mit Wasser auszuspülen.

Weitere Tipps und Empfehlungen für Ihre tägliche Mundhygiene finden Sie im Spezial "Zähne: Funktion, Aufbau, Krankheiten".

Bewusster leben – den Zähnen und der Gesundheit zuliebe

Wer häufig Zahnprobleme hat sollte nicht nur seine Putzsitten, sondern auch seine Lebensgewohnheiten unter die Lupe nehmen. Rauchen Sie? Dann Schluss damit. Raucherzähne sind oft an den Verfärbungen und Ablagerungen durch die Stoffe im Qualm zu erkennen. Mundschleimhäute und Zahnfleisch sind schlechter durchblutet, da Nikotin dazu führt, dass sich die Gefäße verengen. Die Immunabwehr tut sich schwerer.

Essen Sie gerne süß und fettreich? Stellen Sie ab jetzt Ihren Ernährungsplan konsequent um und lassen Sie sich hierbei beraten. Viel Gemüse und Vollkornprodukte gehören zu einer ausgewogenen Ernährung, die auch Ihren Zähnen Gutes tut. Wer sich dazu noch ausgiebig körperlich bewegt, immer wieder entspannt und gezielt Stress abbaut, stärkt seine Abwehrkräfte. Ein solcher Rundum-Zahnschutz beugt auch vielen anderen Gesundheitsproblemen vor und erhöht ganz allgemein Ihr Wohlbefinden.

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