E-Bikes: Die wichtigsten Tipps
Das Radeln mit Hilfsmotor wird zunehmend beliebter, in allen Altersstufen. Aber worauf sollten Einsteiger achten? Sechs wichtige Infos zu Elektrofahrrädern
Mit einem E-Bike lassen sich auch Anstiege mit mäßigem Kraftaufwand bezwingen
Wie unterscheiden sich verschiedene Modelle? Mit welchen darf ich auf dem Radweg fahren? Muss ich mich besonders versichern? Was gibt es beim Akku zu beachten? Besteht Helmpflicht? Antworten auf all diese Fragen finden Sie in unserer Bildergalerie:
Wie schnell kann ich fahren?
Das Pedelec (Pedal Electric Cycle) ist mit einem Motor ausgestattet, der den Fahrer beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern unterstützt. Es darf auf Radwegen benutzt werden.
Bei schnellen Pedelecs (S-Pedelecs) hilft der Motor bei bis zu 45 Stundenkilometern. Sie brauchen ein Versicherungskennzeichen. Die Fahrer müssen mindestens 16 Jahre alt sein, einen Schutzhelm tragen und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM haben. Sie dürfen keine Radwege benutzen.
E-Bikes im eigentlichen Sinne bieten Motorunterstützung, ohne dass der Fahrer dafür in die Pedale treten muss. Sie sind mit Elektromofas zu vergleichen. Fahren Sie nicht schneller als 20 Stundenkilometer, fallen sie unter die Kategorie Leicht-Mofa. Außerorts ist das Fahren auf Radwegen immer erlaubt, innerorts nur bei "Mofa frei". Helmpflicht besteht nicht, Versicherungspflicht schon.
Wie finde ich das richtige Rad für mich?
Lassen Sie sich im Fachhandel beraten. Dort können Sie unterschiedliche Radtypen anschauen und testen. Bei Fragen oder Problemen mit der Elektronik ist der Händler auch später ein guter Ansprechpartner.
"Für kurze Strecken, etwa in die Stadt, reicht ein kleiner Akku mit geringerer Kapazität", sagt René Filippek, Technikexperte beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). "Er macht das Fahrrad preisgünstiger und leichter." Für längere Radreisen oder Fahrten im Gebirge ist ein leistungsstärkerer Akku die erste Wahl.
Welche Versicherungen brauche ich?
Bei Unfällen mit dem Pedelec zahlt wie beim normalen Fahrrad die Haftpflicht- bzw. Krankenversicherung.
Bei den schnellen S-Pedelecs und E-Bikes greift die Kfz-Haftpflicht, die Sie dafür abschließen müssen.
Wie nutze ich den Akku am besten?
"Am besten vorausschauend fahren", rät Dr. Achim Schmidt vom Institut für Natursport und Ökologie der Deutschen Sporthochschule Köln. Auf der Restkilometeranzeige ist zu sehen, wie weit die Energie noch reichen wird – abhängig vom augenblicklichen und zurückliegenden Tretverhalten.
Wer noch 50 Kilometer fahren will, aber nur für 20 Kilometer Energie hat, "muss sehr stark drosseln, also einen niedrigeren Unterstützungsmodus wählen". Zu schwach aufgepumpte Reifen, Gegenwind und Steigungen mindern die Akkuleistung. Schaltet sich der Akku ab, müssen Pedelecs aus eigener Kraft bewegt werden – "über längere Strecken bergauf fast unmöglich", so Schmidt.
Wie fahre ich sicher und stabil?
Zum Eingewöhnen sollte man einen niedrigen Unterstützungsmodus wählen, um das Rad in jeder Situation unter Kontrolle zu behalten. Außerdem rät ADFC-Experte Filippek zu ausführlichen Probefahrten, um mit dem neu gekauften Elektrorad vertraut zu werden.
Wie lade und pflege ich den Akku?
Bei einem mittleren Unterstützungsmodus hält der Akku etwa 80 Kilometer durch. Dann muss er geladen werden. Eine Vollladung dauert drei bis dreieinhalb Stunden. Bei modernen Lithium-Ionen- Akkus sind auch Teilladungen möglich, ohne dass dies deren Lebenszeit verkürzt.
Durchschnittlich übersteht ein Akku etwa 1000 Ladezyklen. Wer auf Radreisen sehr weite Tagesetappen ohne längere Pausen plant, sollte zur Sicherheit einen Reserveakku mitnehmen. Die Speicher halten am besten bei Temperaturen zwischen 10 und 40 Grad. Frost und große Hitze können sie schädigen. Steht das Rad länger unbenutzt im Keller, sollte der Akku zu etwa 60 Prozent voll sein. Alle paar Wochen kontrollieren und eventuell aufladen.