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Ohne es wirklich zu merken, atmen erwachsene, gesunde Menschen in Ruhe etwa 12 bis 16 Mal pro Minute. Jedesmal fließt dabei ungefähr ein halber Liter Luft durch die Atemwege in die Lunge und wieder heraus.

Video: Aufbau und Lage der Lunge

Als Atemwege bezeichnen Mediziner alle Körperteile, die beim Ein- und Ausatmen von Luft durchströmt werden: Durch Mund und Nase gelangt die Luft über den Rachen in die Luftröhre. Die Luftröhre liegt hinter dem Brustbein und teilt sich im Brustkorb in einen linken und einen rechten Hauptbronchus. Diese führen gemeinsam mit den jeweiligen Lungengefäßen zum linken beziehungsweise rechten Lungenflügel.

Die Lunge (lateinisch: Pulmo) ist nämlich paarig angelegt. Jeder der beiden Lungenflügel wird über eigene Gefäße versorgt und hat mit dem jeweilgen Hauptbronchus auch eine eigene Luftzufuhr, welche gemeinsam mit den Venen und Arterien am sogenannten Lungenhilus in die Lunge eintritt. Der linke Lungenflügel ist etwas kleiner als der rechte und besteht auch nur aus zwei statt aus drei Lungenlappen, da in seiner Nähe das Herz liegt und ihm damit weniger Raum zur Verfügung steht. Jeder Hauptbronchus teilt sich entsprechend der Anzahl der Lungenlappen in sogenannte Lappenbronchien und verästelt sich dann weiter in Segementbronchien und immer kleinere Bronchien und Bronchioli, bis am Ende die kleinen Lungenbläschen, die sogenannten Alveolen stehen.

Sie sind der Ort, an dem die Lunge ihre wichtigste Funktion, den Gasaustausch wahrnimmt und geben dem Lungengewebe sein schwammartiges Aussehen.

Der rechte Lungenflügel hat drei Lappen, der linke zwei. In den Lungenbläschen (vergrößerter Ausschnitt) findet der Gasaustausch statt

Der rechte Lungenflügel hat drei Lappen, der linke zwei. In den Lungenbläschen (vergrößerter Ausschnitt) findet der Gasaustausch statt

Was ist die Aufgabe der Lunge und der Atemwege?

Die Atemwege führen die Luft nicht nur in die Lunge, Flimmerhärchen an ihren Wänden reinigen die Luft auch. Fremdkörper wie Bakterien und Staubpartikel bleiben darin hängen und werden zusammen mit dem auf den Flimmerhärchen liegendem Schleim Richtung Rachen transportiert. Er wird dann entweder unbemerkt verschluckt oder aber – zum Beispiel wenn die Flimmerhärchen den Transport nicht mehr leisten können – abgehustet.

Die wichtigste Aufgabe der Lunge ist der Gasaustausch. Da unser Körper viel Sauerstoff benötigt und auch entsprechende Mengen an Kohlenstoffdioxid ausscheiden muss, ist dafür eine große Fläche notwendig. Diese bieten die Lungenbläschen. Sie verfügen über besonders dünne Wände, die quasi direkt an die Blutgefäße grenzen. Dadurch ist es möglich dass der Sauerstoff aus der Atemluft durch diese Wände in das sauerstoffarme Blut der Lungengefäße übergeht, während das Kohlendioxid aus dem Blut in die Alveolen gelangt.

In den Lungenbläschen wird das sauerstoffarme Blut wieder mit dem lebensnotwendigen Stoff angereichert

In den Lungenbläschen wird das sauerstoffarme Blut wieder mit dem lebensnotwendigen Stoff angereichert

Erkrankt die Lunge, kann das die Atmung behindern und sogar lebensgefährliche Folgen haben. Nicht umsonst gehören Lungen- und Bronchialkrebs, chronisch-obstruktive Lungenkrankheiten und die Lungenentzündung zu den zehn häufigsten Todesursachen in Deutschland. Einer der wichtigsten Risikofaktoren für Lungenerkrankungen ist das Rauchen. Denn Tabakrauch begünstigt nicht nur die Entstehung von bösartigen Erkrankungen wie Lungenkrebs, sondern schädigt unter anderem auch die Flimmerhärchen, die Schleim und Erreger nach draußen transportieren. Damit steigt das Risiko für Infektionen. Bestimmte Lungenerkrankungen wie die chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD) sind sehr häufig die Folge von langjährigem Rauchen. Wer seiner Lunge etwas Gutes tun will, sollte also auf Zigaretten und ähnliche Tabakprodukte verzichten.

Thema Lunge