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Kurz gesagt:

Das Brain Natriuretic Peptide (BNP) gehört zu den so genannten "natriuretischen Peptiden" des Herzens. Es sorgt dafür, dass Natrium über die Nieren ausgeschieden wird, und ist ein Gegenspieler des blutdruckerhöhenden Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (mehr dazu unter dem Stichwort: Aldosteron). BNP wird hauptsächlich in den Herzkammern (Ventrikeln) gebildet. Eine Erhöhung des BNP-Wertes im Blut über 100 ng/l weist insbesondere auf eine Herzschädigung hin – zum Beispiel auf einen Herzinfarkt oder eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Doch auch Nieren-, Lungen- und Lebererkrankungen können zu erhöhten BNP-Werten führen.

Wissenschaftler entdeckten das BNP zuerst im Gehirn (engl.: brain) von Schweinen, daher heißt dieses "Herzhormon" nur noch aus historischen Gründen BNP.

Was ist BNP?

Heute wird das Brain Natriuretic Peptide (wörtlich: "Gehirn-natriuretisches Peptid") auch als "B-Typ Natriuretisches Peptid" bezeichnet. Es wird hauptsächlich im Herzen gebildet – zu einem geringen Anteil in den Vorhöfen (Atrien) und zum größten Anteil in den Herzkammern (Ventrikeln).

Der Begriff "natriuretisch" bedeutet, dass BNP Natrium mit dem Urin aus dem Körper entfernt. Es regt die Niere zur Ausscheidung von Natrium an. Ist BNP in hohen Konzentrationen im Blut vorhanden, so erhöht es auch den Blutfluss in der Niere sowie die glomeruläre Filtrationsrate.

BNP ist also wichtig für den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers sowie für den Blutdruck. Es ist der Gegenspieler des Systems im Körper, das den Blutdruck steigen lässt, nämlich des sogenannten "Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems". BNP hemmt die Ausschüttung von Renin (Hormon der Niere, das den Blutdruck steigen lässt) und Aldosteron (Hormon der Nebennierenrinde, das verhindert, dass Natrium über die Niere ausgeschieden wird). Es wirkt außerdem gefäßerweiternd (Gefäßerweiterung = Vasodilatation).

Welcher Wert ist normal?

BNP-Werte bis zu maximal 100 ng/l Serum gelten als normal.

Wann steigt der Wert?

Erhöhte BNP-Werte weisen auf Schädigungen am Herzen hin, insbesondere auf eine Herzmuskelschwäche, also eine so genannte Herzinsuffizienz. Die BNP-Konzentration steigt auch nach einem Herzinfarkt an. Außerdem können Nieren-, Lungen- oder Lebererkrankungen zu einer erhöhten BNP-Konzentration im Blut führen.

Wann ist der Wert zu niedrig?

Da BNP-Werte bis zu 100 ng/l als normal gelten, kommen "zu niedrige" Werte eigentlich nicht vor.

Fachlich geprüft von Prof. Dr. med. Peter B. Luppa, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.