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Die linsen- bis bohnengroßen Lymphknoten gehören zum Lymphsystem und sind damit Teil der körpereigenen Abwehr. Die Knoten sitzen in vielen Körperregionen, größere finden sich am Hals, in den Leistenbeugen und unter den Achseln.

Lymphknoten enthalten bestimmte weiße Blutkörperchen, die Lymphozyten. Die Knoten fungieren als Filterstationen und nehmen Fremdstoffe sowie Krankheitserreger (Bakterien, Viren) aus der Lymphe auf. Infolge ihrer Abwehrarbeit schwellen sie an (Lymphknotenentzündung / Lymphadenitis).

Da bestimmte Lymphknoten jeweils für bestimmte Körperregionen zuständig sind, gibt ihr Anschwellen einen Hinweis darauf, wo im Körper sich ein Krankheitsgeschehen abspielt. Eine Lymphknotenschwellung bezeichnen Mediziner als lokal, wenn nur eine Körperregion betroffen ist, als generalisiert, wenn es mehrere sind.

Bestimmte Erkrankungen betreffen die Lymphknoten beziehungsweise das Lymphsystem direkt. Dazu zählen zum Beispiel die Hodgkin-Krankheit oder das Non-Hodgkin-Lymphom.

Der folgende Überblick bietet nur eine Auswahl wichtiger Ursachen von Lymphknotenschwellungen. Er ist nicht vollständig und darf nicht als Anleitung zur Selbstdiagnose verstanden werden. Die Diagnose kann nur der Arzt stellen.

Geschwollene Lymphknoten bei bakteriellen Infektionen

Typisch sind Lymphknotenschwellungen zum Beispiel als Begleitsymptom bei Mandelentzündung und Scharlach. Hier sind jeweils die Halslymphknoten auf einer oder beiden Seiten betroffen.

Eine Tuberkulose – in Deutschland heute selten – befällt zwar vor allem die Lunge, kann aber auch andere Organe, Schleimhäute und Knochen betreffen. Auch hinter einer Lymphnotenschwellung  – vorwiegend am Hals – kann sich eine Tuberkulose verbergen. Eine weitere mit Lymphknotenschwellung einhergehende bakterielle Infektion ist die Geschlechtskrankheit Syphilis.

Geschwollene Lymphknoten bei Virusinfektionen

Lymphknotenschwellungen können im Gefolge einer Erkältung (grippaler Infekt) oder einer Virusgrippe (Influenza) auftreten. Unter anderem kommen hier Rhino-, Adeno- beziehungsweise Influenzaviren als Auslöser infrage.

Das Pfeiffersche Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose) wird hervorgerufen durch eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus. Neben Fieber sind – im allgemeinen schmerzfreie – Lymphknotenschwellungen eine typische Begleiterscheinung. Sie treten meist am Hals und im Nacken auf, seltener auch unter den Achseln und an den Leisten. Kopf- und Gliederschmerzen sind weitere Symptome.

Auch bei Infektionen mit Masern- oder Röteln-Viren kommt es zu Lymphknotenschwellungen.

Bei einer Erstinfektion mit dem HI-Virus (akute HIV-Infektion) treten bei manchen Betroffenen kurze Zeit nach der Ansteckung Symptome auf, die denen eines grippalen Infekts ähneln. Neben Fieber, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen machen sich oft auch druckschmerzempfindliche Lymphknotenschwellungen an mehreren Stellen des Körpers bemerkbar. Weiterer Hinweis auf eine HIV-Infektion ist in diesem Fall, dass die Lymphknotenschwellungen manchmal ein Vierteljahr und länger anhalten.

Geschwollene Lymphknoten bei Krebs

Bei vielen Krebserkrankungen sind auch Lymphknoten betroffen, in denen sich Krebszellen ansiedeln und sie zum Anschwellen bringen (Lymphknotenmestasen). Bei Brustkrebs (Mammakarzinom) sind es typischerweise die Achsellymphknoten, bei Darm- Gebärmutter- und Prostatakrebs oft die Leistenlymphknoten, bei Lungen-, Schilddrüsen-, Nasen- und Magenkrebs die Halslymphknoten.

Die Hodgkin-Krankheit (Morbus Hodgkin, Lymphogranulomatose) ist eine bösartige Krebserkrankung des Lymphsystems. Erste Symptome sind schmerzlose Schwellungen der Lymphknoten vor allem am Hals, möglicherweise auch in den Achselhöhlen oder der Leiste. Dazu kommen eventuell Fieber, Nachtschweiß, Müdigkeit und Gewichtsverlust.

Unter dem Begriff Non-Hodgkin-Lymphome werden alle bösartigen Erkrankungen des Lymphsystems zusammengefasst, die nicht die Merkmale von Morbus Hodgkin aufweisen. Dazu gehören beispielsweise verschiede Leukämie-Formen, das Immunozytom, das Burkitt-Lymphom und das Multiple Myelom.

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich.