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Bestimmte Viren können in das Gehirn gelangen und dort eine virale Meningitis hervorrufen. Dazu zählen unter anderem Enteroviren (z.B. Coxsackieviren), Mumps- und Herpesviren (z.B. Herpes-simplex-, Varizella-zoster- und Epstein-Barr-Viren).

Früher stellte das Bakterium Haemophilus influenzae den Hauptauslöser einer bakteriellen Meningitis dar. Doch durch konsequentes Impfen wurde diese Bakterienart weitgehend zurückgedrängt. Heutzutage sind Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) die häufigsten Verursacher einer bakteriellen Meningitis. Danach schließen sich Meningokokken (Neisseria meningitidis) an, die sich je nach äußerer Struktur in unterschiedliche Unterarten – sogenannte Serogruppen – unterteilen lassen. Meist lösen die Serogruppen B und C eine Meningitis aus.

Gehirnhautentzündung ist oft ansteckend

Übertragen werden die Erreger, egal ob Bakterien oder Viren, meistens von Mensch zu Mensch. Und zwar vorwiegend durch eine Tröpfcheninfektion, das heißt beispielsweise durch Küssen, Husten oder Niesen. Wer mit einem Erkrankten in engen Kontakt kommt, kann sich leicht anstecken.

Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (zum Beispiel durch einen angeborenen Immundefekt), haben ein erhöhtes Risiko für eine Gehirnhautentzündung. Anfällig für eine Meningitis sind auch Säuglinge, Kleinkinder und Jugendliche. Bei ihnen tritt die Krankheit am häufigsten auf.

Sonderfall Neugeborenen-Meningitis

Die sogenannte Neugeborenen-Meningitis, die bei Säuglingen unter einem Monat auftritt, ist ein Sonderfall. Sie wird in den meisten Fällen durch Darmbakterien wie Escherichia coli verursacht. Dabei siedeln sich die Bakterien von einem Entzündungsherd, zum Beispiel dem Nabel, in die Hirnhäute ab.

Auch FSME-Viren können zu einer Entzündung der Hirnhäute oder des Gehirns (Frühsommermeningoenzephalitis, kurz FSME) führen. Bei der Lyme-Borreliose, die durch Borrelien verursacht wird, können sich ebenfalls Hirn und Hirnhäute entzünden. Beide Krankheiten werden durch Zecken übertragen.