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Wozu braucht der Körper Vitamin B3?

Wir brauchen Vitamin B3 für zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Körper, zum Beispiel für die Herstellung von Fettsäuren. Vitamin B3 gehört zur Gruppe der wasserlöslichen B-Vitamine. Man nennt es auch Niacin. Niacin kommt in zwei Formen vor: Nicotinsäure und Nicotinamid. Der Körper kann die beiden Formen ineinander umwandeln und aus der Aminosäure Tryptophan auch selbst Niacin bilden. Vitamin B3 nehmen wir zudem aus Nahrungsmitteln auf.

In welchen Lebensmitteln ist Niacin enthalten?

Niacin steckt in vielen Lebensmitteln – vor allem in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch und Innereien. In Schweine- und Kalbsleber kommt es zum Beispiel reichlich vor (Achtung: Schwangere sollten vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel besser keine Leber essen, da Sie auch große Mengen an Vitamin A enthält!). Pflanzen enthalten einen geringeren Anteil Niacin, den der menschliche Körper zum Beispiel aus Getreide noch dazu schlechter aufnehmen kann, als Vitamin B3 tierischen Ursprungs.

Ein guter pflanzlicher Vitamin-B3-Lieferant ist Bohnenkaffee.

Tagesbedarf von Vitamin B3 und wie Sie ihn decken

  • Frauen: je nach Alter 11 bis 13 mg
  • Männer: je nach Alter 14 bis 17 mg
  • Stillende Frauen: 16 mg

Für Schwangere, Kinder und Jugendliche gelten andere Tagesbedarfswerte!

Was passiert bei einem Mangel an Vitamin B3?

Niacin-Mangel ist in unseren Breiten sehr selten. Ein geringer Mangel macht keine typischen Symptome. Eine zunehmende Unterversorgung mit Vitamin B3 führt zu Appetitlosigkeit und allgemeiner Schwäche. Im fortgeschrittenen Stadium – zum Beispiel als Folge einer dauerhaft einseitigen, niacinarmen Ernährung mit unbehandelten Mais- oder Hirseprodukten – verursacht ein Niacin-Mangel die Krankheit Pellagra. Typische Symptome werden unter den "3 D's" Dermatitis (Entzündung der Haut), Diarrhoe (Durchfall) und Demenz zusammengefasst.

Was passiert bei einer Überdosierung von Niacin?

Wenn Niacin nicht nur über die Nahrung, sondern in Form von Nahrungsergnzungsmitteln, angereicherten Nahrungsmitteln oder Medikamente in sehr hoher Menge zugeführt wird, kann das negative Auswirkungen haben. Dies trifft vor allem auf Nicotinsäure zu, die zu Nebenwirkungen wie Hautrötungen, Hitzegefühl, Hautjucken, Leberschäden und Magen-Darm-Beschwerden führen kann.

Wichtiger Hinweis:
Lassen Sie sich vom Arzt oder Apotheker beraten, bevor Sie zu Vitaminpräparaten greifen. Nicht immer ist eine Nahrungsergänzung sinnvoll. Eine Überdosierung oder falsche Kombination von Präparaten könnte womöglich mehr schaden als nutzen. Für Schwangere gelten die Empfehlungen des Frauenarztes.