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Wozu braucht der Körper Folsäure?

Folsäure ist vor allem für die Bildung der Blutkörperchen und die Zellteilung wichtig. Folsäure ist wasserlöslich und gehört zur Gruppe der B-Vitamine. Vereinzelt wird es auch als Vitamin B9 oder Vitamin B11 bezeichnet, noch seltener als Vitamin M.

In welchen Lebensmitteln ist Folsäure enthalten?

Der Name leitet sich vom lateinischen „folium“ ab und bedeutet „Blatt“. Das Vitamin steckt vor allem in Blattgemüse wie Spinat oder Feldsalat. Aber auch Tomaten, Vollkornprodukte und Leber enthalten viel Folsäure.

Wie hoch ist der Tagesbedarf?

Für Erwachsene zwischen 51 und 65 Jahren liegt die empfohlene Tagesmenge bei 300 Mikrogramm. So viel Folsäure steckt in je 100 Gramm dieser Gemüse:

  • Fenchel: 35 Mikrogramm
  • Lauch: 100 Mikrogramm
  • Spargel: 105 Mikrogramm
  • Grüner Salat: 60 Mikrogramm

Wer hat einen erhöhten Bedarf?

Neben Alkoholsüchtigen vor allem Schwangere und Stillende sowie Frauen, die schwanger werden wollen. Wird ein Baby im Mutterleib nicht ausreichend versorgt, kann es zu einer Fehl- oder Frühgeburt kommen. Außerdem kann ein Folsäuremangel in der frühen Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Kind führen. Besonders häufig ist ein offener Rücken. Vor allem Frauen, die viele Jahre die Pille genommen haben, leiden oft an einem Folsäuremangel, weil die Pille den Bedarf erhöht. Auf Leber als Folsäurelieferant sollten Schwangere aber lieber verzichten, da bereits kleine Mengen mehr Vitamin A enthalten könnten als empfohlen. Eine Vitamin-A-Überdosierung wiederum schädigt womöglich das Ungeborene. Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch lassen sich am besten von ihrem Frauenarzt oder ihrer Frauenärztin beraten, welche Menge an Folsäure sie – zum Beispiel in Form von Tabletten – aufnehmen sollten.

Frau isst Salat

Wie viel Folsäure brauchen Schwangere?

Ganz am Anfang der Schwangerschaft ist Folsäure besonders wichtig. Sie hilft, Fehlbildungen beim Baby vorzubeugen. Wo sie drin steckt sowie passende Rezepte zum Artikel

Worauf sollte man bei der Versorgung achten?

Folsäure ist wasserlöslich, lichtempfindlich und geht durch zu starkes Erhitzen verloren. Deshalb sollte man darauf achten, Gemüse nur kurz zu waschen. Ideale Zubereitungsart: dünsten.

Wie könnte sich ein Folsäuremangel äußern?

Er kann zu Blutarmut führen, die sich mit Symptomen wie Blässe und Müdigkeit zeigt. Neben einem zu niedrigen Vitamin-B12-Spiegel kann eine Reihe verschiedener Medikamente – von Virushemmern bis zu Chemotherapeutika – einen Mangel auslösen.

Was passiert bei einer Überdosierung von Folsäure?

Eine Überdosierung kann zum Beispiel zu Magenbeschwerden und Hautveränderungen führen. Auch eine erhöhte Neigung zu epileptischen Anfällen ist möglich.

Risiken vermeiden

Folsäurepräparate werden als Nahrungsergänzungsmittel auch in Drogeriemärkten verkauft, zum Teil deutlich überdosiert. Besser beraten über den Bedarf und die richtige Dosis werden Sie in Ihrer Apotheke vor Ort.

Fachliche Beratung:

Christine Gitter, Apothekerin und Autorin des Buches „Ist das gesund oder kann das weg? Wirklich alles über Nahrungsergänzungsmittel“

Wichtiger Hinweis:
Lassen Sie sich vom Arzt oder Apotheker beraten, bevor Sie zu Vitaminpräparaten greifen. Nicht immer ist eine Nahrungsergänzung sinnvoll. Eine Überdosierung oder falsche Kombination von Präparaten könnte womöglich mehr schaden als nutzen. Für Schwangere gelten die Empfehlungen des Frauenarztes oder der Frauenärztin.