Logo der Apotheken Umschau

In Frankreich ist die "plateau de fromage" traditioneller Bestandteil eines Menüs. Bei uns kommt sie meist nur zu besonderen Anlässen auf den Tisch. Schade, denn eine Käseplatte macht kaum Arbeit und ist schnell serviert. Deshalb eignet sie sich auch prima für Gäste. Um eine attraktive Käseplatte zu arrangieren, müssen Sie kein Käseprofi sein. Wenn Sie einige Grundregeln beachten, kommen Genießer voll auf ihre Kosten.

Kleine Käsekunde

Um für Ihre Käseplatte die richtige Auswahl zu treffen, stellen wir Ihnen zunächst die wichtigsten "Käsefamilien" vor:

Hartkäse: Seine lange Reifezeit von bis zu drei Jahren verleiht ihm ein kräftiges, würziges Aroma. Da er wenig Wasser enthält, ist er sehr lange haltbar und auch sehr fest. Beliebte Sorten sind Emmentaler, Gruyère, Bergkäse, Parmesan, Pecorino und der aus Schafsmilch hergestellte Manchego.

Schnittkäse: Sie haben eine kürzere Reifezeit und sind etwas weicher als Hartkäse. Deshalb lassen sie sich auch gut in Scheiben schneiden. Die bekanntesten Sorten sind Appenzeller, Gouda, Edamer und Tilsiter. Einige noch weichere Sorten sind als halbfester Schnittkäse im Handel, zum Beispiel Butterkäse.

Weichkäse: Seine cremige Konsistenz entsteht mit zunehmender Reife von außen nach innen. Weiße Edelschimmelkulturen oder eine spezielle Rotflora verleihen dem Käse nicht nur das typische Aussehen, sondern auch den herzhaften Geschmack. Beliebteste Sorten mit weißem Schimmel sind Camembert und Brie, mit rotem oder gelbem Schimmel Romadur oder Limburger. Manche Weichkäsesorten sind zusätzlich von blauem Schimmel durchzogen, zum Beispiel Gorgonzola.

Frischkäse: Er hat den höchsten Wassergehalt unter den Käsesorten und ist deshalb auch nur kurz haltbar. Seine Konsistenz kann cremig, pastös oder körnig sein. Bekannte Vetreter sind Hüttenkäse, Ricotta oder Mascarpone. Viele Frischkäsesorten sind mit Kräutern oder Gewürzen verfeinert.

Welche Sorten und Mengen?

Als Faustregel gilt: Eine Käseplatte sollte mindestens vier verschiedene Sorten anbieten, aber nicht mehr als neun. So ist die Platte nicht überladen, und es bleibt noch Platz für die Dekoration. Kombinieren Sie am besten verschiedene "Käsefamilien" (Hart-, Schnitt- und Weichkäse, eventuell auch Frischkäse), unterschiedliche Aromen (neutral, pikant duftend) und Geschmacksrichtungen (mild, würzig, herzhaft). Meist reicht eine Mischung aus allgemein beliebten Käsesorten, die mit neueren, raffinierten Kreationen (Käse mit Chili, Trüffeln, Nüssen oder speziellen Kräutern) kombiniert werden. Auch Käsekonfekt bringt stylische Abwechslung auf die Platte. Mit seltenen Sorten können Sie besonders gut punkten.

Käseplatten lassen sich auch nach einem Motto, zum Beispiel nach Regionalität, Milchart oder Jahreszeit gestalten. Ist die Käseplatte Bestandteil eines Buffets, rechnet man etwa 100 g Käse pro Person. Soll sie ein Menü abschließen, reichen 50 bis 90 Gramm.

So präsentieren Sie den Käse verführerisch

Damit der Käse gut zur Geltung kommt, sollte die Platte lieber etwas größer sein. Ideal sind ein attraktives Holzbrett, eine Marmor- oder Glasplatte oder formschöne Platten aus Porzellan. Platten aus Silber oder Edelstahl sind weniger geeignet, da diese den Geschmack des Käses beeinträchtigen können.

Nehmen Sie den Käse eine halbe Stunde vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank, damit er sein Aroma entfalten kann. Ordnen Sie die Käsesorten auf der Platte nach der sogenannten "Käse-Uhr" an: Im Uhrzeigersinn von sehr mild bis würzig. Denn in dieser Reihenfolge sollte der Käse auch probiert werden.

Damit der Käse im Mittelpunkt bleibt, sollten Sie die Dekoration dezent halten. Grundsätzlich eignet sich zum Garnieren alles, was mit dem Käse harmoniert und eventuell zur Jahreszeit passt. Besonders beliebt sind Früchte, zum Beispiel Weintrauben, Feigen und Melonenspalten, aber auch Kirschtomaten, Radieschen, Oliven, Nüsse und Kräuter.

Ein Korb mit verschiedenen Brotsorten ergänzt die Käseplatte perfekt. Brot hilft auch, den Gaumen zu neutralisieren.

Käse richtig schneiden

Halten Sie am besten für jeden Käse ein eigenes Messer bereit. So vermeiden Sie, dass sich der Geschmack von würzigem Käse auf milde Sorten überträgt oder Schimmelsporen von Edelpilzkäse auf andere Sorten wandern. Für jede Sorte gibt es auch das passende Messer:

  • Eine Käseharfe für gerollten Frischkäse oder Blauschimmelkäse zerteilt den Käse sehr fein und präzise.
  • Ein Weichkäsemesser mit Aussparungen in der Klinge verhindert, dass der Käse beim Schneiden haften bleibt.
  • Ein Käsemesser oder Käsebeil mit scharfer Schneide schneidet Hart- und Schnittkäse.

Um Käse dekorativ anzurichten, sollte er jedoch in der sortentypischen Form bleiben. Schneiden Sie deshalb von kleinen, runden Käsetorten (meist Weichkäse) tortenförmige Stücke ab, von kleinen eckigen Käsetorten von der Mitte her Stücke in Dreiecksform. Käserollen, zum Beispiel Ziegenkäse, lassen sich am besten in Scheiben schneiden. Schnittkäse servieren Sie in mundgerechten, dicken Streifen, Hartkäse in eckigen Stücken. Frischkäse sieht in kleinen Schälchen zum Dippen am attraktivsten aus, sollte aber erst kurz vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank genommen werden.

Da das Auge mitisst, schneiden Sie Käse am besten so an, dass auch das Innere sichtbar ist. Damit der Käse auf der Platte nicht austrocknet, sollten die Käsestücke allgemein nicht zu klein sein.

Die passenden Getränke zur perfekten Käseplatte

Ob Festmenü oder Partybuffet – Mineralwasser sollte immer bereitstehen. Ideal sind geschmacksneutrale und kohlensäurearme Sorten. Bei festlichen Anlässen wird traditionell Wein zum Käse serviert. Kenner empfehlen, den Wein nach dem kräftigsten und aromatischsten Käse zu richten. Denn der Käse sollte den Geschmack des Weins nicht überdecken. Mit würzigeren Weinen liegen Sie meist richtig.