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Gestresst, gehetzt, überfordert – so schildern Burn-out-Patienten ihren körperlichen und seelischen Zustand. Burn-out heißt übersetzt "ausgebrannt sein" und beschreibt eine Phase totaler Erschöpfung, meist als Ergebnis einer langen Überforderung der eigenen Kräfte. Burn-out gilt offiziell nicht als eigenständige Krankheit, die Symptome und auch die Therapie sind der von Depressionen häufig sehr ähnlich.

Burn-out kommt in allen Berufs- und Altersschichten vor

Das Burn-out-Syndrom stellten Ärzte ursprünglich vor allem bei Menschen in sozialen Berufen wie Krankenpfleger oder Lehrer fest. Dann wurde es vor allem als "Manager-Krankheit" bekannt. Heute diagnostiziert man Burn-out in allen Berufs- und Altersschichten, auch bei Rentnern oder Menschen auf Arbeitssuche. Burn-out-Patient Thomas Müller (Name von der Redaktion geändert) ist Bankkaufmann – und wurde mit dem Druck im Job irgendwann nicht mehr fertig: "Das ist ein Teufelskreis. Irgendwann bin ich dann zum Arzt gegangen und habe gesagt 'Ich kann nicht mehr'. Ich war wirklich fertig."

Burn-out wird häufig von chronischem Stress verursacht

Thomas Müller suchte sich ärztliche Hilfe in der Schönklinik Roseneck in Prien am Chiemsee. In der psychosomatischen Fachklinik werden Patienten mit einer sogenannten  multimodalen Therapie über mehrere Wochen behandelt. Ziel ist es, dass  die Patienten erkennen, welche inneren Antreiber bei ihnen zum Burn-out  geführt haben. "Hinter einem Burn-out steht oft etwas, das wir Gratifikationskrise nennen. Ich habe subjektiv das Gefühl, ich bringe ganz viel in meinem Job – an Einsatz, an Mehrleistung – aber ich bekomme nicht ausreichend etwas zurück. Und diese Diskrepanz zwischen dem, was ich glaube, das mir zusteht und dem, was ich tatsächlich bekomme, ist ein Maß für chronischen Stress", erklärt Chefarzt Professor Dr. Andreas Hillert.

Häufige Burn-out-Symptome sind:

  • anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung
  • nachlassende Leistungsfähigkeit, Konzentrationsprobleme
  • Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Rückenschmerzen ohne erkennbare organische Ursache
  • Vernachlässigung von Hobbys, Partner, Freunden
  • Innere Leere, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit

Damit die eigene Flamme nicht erlischt und es erst gar nicht zum "Ausbrennen" kommt, sollten gerade Menschen mit ersten Symptomen achtsamer mit sich umgehen und ihre eigenen Leistungsgrenzen nicht ständig überschreiten.