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In den nächsten Tagen steht eine Darmspiegelung an? Dann hat Ihnen die Ärztin oder der Arzt sicher schon erklärt, wie die Untersuchung abläuft und was Sie im Vorfeld beachten müssen. Falls Sie in der Aufregung ein paar Hinweise vergessen haben sollten, fassen wir hier nochmal die wichtigsten Punkte zur Vorbereitung zusammen:

Körnerhaltige Lebensmittel meiden

Verzichten Sie drei bis vier Tage vor dem Arzttermin auf Lebensmittel, die Körner enthalten. Das heißt: Unter anderem kein Müsli, kein Vollkornbrot, keine Tomaten, Kiwis oder Weintrauben. "Befinden sich noch Körner im Darm, behindert das die Untersuchung und schränkt möglicherweise die Aussagekraft der Untersuchung ein", erklärt Privatdozent Dr. Axel Eickhoff, Leiter der gastroenterologischen Abteilung am Klinikum Hanau. So könne beispielsweise das Untersuchungsgerät, also das Endoskop, durch unverdaute Körnchen verstopft werden.

Keine ballaststoffreichen Lebensmittel an den Tagen davor

Ab zwei Tage vor der Darmspiegelung sollten Sie nur "leichtverdauliche Kost" zu sich nehmen. Essen Sie zum Frühstück beispielsweise ein belegtes Weißbrot, dazu einen Joghurt. Bereiten Sie sich mittags eine klare Gemüsebrühe zu, als Beilage passt wieder Joghurt. Gemüse wie Spinat, Spargel oder Hülsenfrüchte sind dagegen ungünstig, da in ihnen viele Faserstoffe stecken. Lassen Sie daher solche ballaststoffreichen Lebensmittel weg – ebenso wie die Körner.

Am Vortag: Ab nachmittags nur klare Brühe und Getränke

Am Tag vor der Darmspiegelung gilt nach dem Mittagessen: Nur noch klare Suppe löffeln, wenn Sie Hunger haben. Ab 18 Uhr sollten Sie nichts mehr zu sich nehmen. Trinken dürfen Sie am Vortag, so viel Sie möchten, sofern aus ärztlicher Sicht nichts dagegen spricht. Nachmittags oder abends beginnen Sie zudem üblicherweise, die Abführlösung zu trinken. Wann Sie die Reinigungslösung genau trinken müssen, hängt vom jeweiligen Präparat ab, das Ihnen die Ärztin oder der Arzt verordnet hat. Von ihnen erfahren Sie auch, wie viel Flüssigkeit Sie insgesamt zu sich nehmen müssen.

Fünf bis sechs Liter einer kaum genießbaren Salzlösung bleiben Ihnen heutzutage jedoch meist erspart! Auch wenn die gesamte Trinkmenge mehrere Liter betragen kann, müssen Sie meist nur noch zwei bis drei Liter der Abführlösung trinken. Den Rest können Sie oft nach Belieben auswählen – zum Beispiel hellen Fruchtsaft ohne Fruchtfleisch oder dünnen Tee. Darmspezialist Eickhoff hat einen Tipp: "Sie können fast alle Mittel mit Apfelsaft oder Ähnlichem mischen und gekühlt trinken, dann schmecken sie angenehmer." Fragen Sie am besten in Ihrer Arztpraxis nach.

Direkt vor Darmspiegelung nur Trinken erlaubt

Am Tag der Darmspiegelung dürfen Sie – zumindest vorher – nichts essen. Halten Sie es vor Hunger nicht aus, trinken Sie eine zuckerhaltige Limonade oder einen hellen Fruchtsaft. Eventuell müssen Sie ohnehin noch auf Ihre fünf bis sechs Liter Flüssigkeit kommen.

Wichtig: Auf Medikamente hinweisen

Medikamente – etwa gegen Bluthochdruck – nehmen Sie während der gesamten Tage ganz normal ein. Nehmen Sie ein blutzuckersenkendes Medikament oder spritzen Sie Insulin, müssen Sie – in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt oder der Ärztin – die Dosis anpassen und den Blutzucker häufiger kontrollieren. Wichtig: Blutverdünnende Mittel müssen vor der Untersuchung abgesetzt werden. Tun Sie das auf keinen Fall in Eigenregie. Genaue Anweisungen gibt Ihnen Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin. Die Wirkung von Verhütungsmitteln ("die Pille") kann eingeschränkt sein. Fragen Sie den Arzt oder die Ärztin, was Sie beachten sollten.

Beruhigungsmittel erwünscht?

Wünschen Sie vor dem Eingriff eine Spritze mit einem Schlafmittel, um von der Untersuchung nichts mitzubekommen, dürfen Sie danach nicht Auto fahren. Das gilt ebenso für Motorrad- und Radfahren oder das Bedienen von Geräten. Lassen Sie sich nach Hause bringen und gönnen Sie sich den Rest des Tages Ruhe. Gehen Sie, sofern es möglich ist, erst wieder am nächsten Tag zur Arbeit.

Ab wann dürfen Sie nach der Untersuchung etwas essen?

Normalerweise dürfen Sie nach der Untersuchung ohne Einschränkungen wieder etwas essen, wenn Sie sich danach fühlen –  es sei denn, die Ärztin oder der Arzt sagt Ihnen etwas anderes. Fragen Sie am besten gezielt nach. Wenn Sie ein Beruhigungsmittel bekommen haben, müssen Sie natürlich erst wieder vollständig wach sein.

Wichtiger Hinweis: Dies sind allgemeine Empfehlungen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann Ihnen, je nach verwendeter Abführlösung und den eigenen Erfahrungen, andere Tipps geben, die für Sie gelten. Menschen, die an Herz- oder Nierenkrankheiten leiden, müssen die Trinkmenge unter Umständen mit ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin abklären.

Video: Was ist eine Darmspiegelung?

Dr. Wolfgang Wegerle

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