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Wie erkennt man Hämorriden? Nicht immer verursachen vergrößerte Hämorriden Symptome. Manche bleiben lange unbemerkt. Meistens verschlechtert sich das Leiden allerdings mit der Zeit, sofern die Auslöser fortbestehen. Das Ausmaß der Beschwerden lässt keine sicheren Rückschlüsse darauf zu, wie weit fortgeschritten die Erkrankung ist. Folgende Probleme kommen häufig vor.

Häufige Symptome bei vergrößerten Hämorriden

Blutungen: Sind die Hämorriden vergrößert, können die kleinen Blutgefäße leichter einreißen – meistens passiert das während des Stuhlgangs oder unmittelbar danach. Ein typisches Zeichen für Hämorriden ist eine schmerzlose Blutung, (meist hellrotes) Blut auf dem Toilettenpapier oder Blut im Stuhl. Das kann einmal, mehrmals oder ständig vorkommen. Die Blutung kann unterschiedlich stark ausfallen.

Stuhlschmieren: Wenn die Feinabdichtung des Afters nicht mehr richtig funktioniert, gehen immer wieder kleine Mengen Flüssigkeit, Schleim oder Stuhl ab – manchmal erkennbar als Verunreinigungen in der Wäsche.

Juckreiz, Entzündung: Warum jucken Hämorriden? Die abgehenden Sekrete reizen die empfindliche Haut im Analbereich, so dass sie juckt (Afterjucken), brennt oder nässt und ein Analekzem verursachen kann.

Druck-, Fremdkörpergefühl: Bei einem ausgeprägten Hämorridalleiden schieben sich die erweiterten Hämorriden Richtung Darmausgang oder treten sogar durch den After nach außen. Das erzeugt oft das Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung. Bei höhergradigen Hämorriden kann es erforderlich sein, die hervorgetretenen Gefäßpolster wieder mit dem Finger in den Darm zurückzuschieben.

Wichtig: Weil auch andere (zum Teil gefährliche) Ursachen hinter solchen Symptomen stecken können, sollten sie unbedingt vom Arzt abgeklärt werden!

Mögliche Komplikationen bei vergrößerten Hämorriden

  • Wenn die Hämorriden aus dem After herausrutschen, können sie eingeklemmt und ihre Blutzufuhr abgeschnitten werden. Dann bilden sich leicht Blutgerinnsel, es entsteht eine Thrombose in den Hämorridalgefäßen – mit starker Schwellung, Blutung und Schmerzen.
  • Diese Art der Thrombose darf aber nicht mit Thrombosen am Afterrand verwechselt werden – den sogenannten Perianalvenenthrombosen. Diese akuten Anschwellungen haben ihren Ursprung in rein venösen Blutgefäßen am Afterrand und keinen anatomischen Bezug zu den Hämorridalgefäßen. Perianalvenenthrombosen werden häufig fälschlich als "äußere Hämorriden" bezeichnet. Sie treten akut auf, sind anfangs schmerzhaft. Sie können zu Blutungen führen, wobei das Blut dann eher dunkel gefärbt ist. Insbesondere in der Schwangerschaft und bei der Geburt kommen Perianalvenenthrombosen gehäuft vor. Perianalvenenthrombosen heilen in den meisten Fällen rückstandslos wieder ab. Gelegentlich verbleiben äußere Hautfalten am Afterrand, sogenannte Marisken.
  • Eine gereizte und entzündete Analschleimhaut (Analekzem) reißt leichter ein. Dies kann die Entstehung einer Analfissur begünstigen. Mehr dazu lesen Sie im Ratgeber Analfissur.
  • Bluten Hämorriden lang anhaltend und besonders stark, kann sich eine Blutarmut ausbilden. Genaueres erfahren Sie im Ratgeber Blutarmut.