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Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten – das kommt und geht häufig mit dem Monatszyklus. Am stärksten sind die Beschwerden meist kurz vor der Menstruation. Sie können sich jedoch schon Tage vorher anbahnen.

Das kennen nur Frauen: Zyklische Brustbeschwerden und PMS

Als Auslöser zyklusabhängig schmerzender Brüste[Link auf Beitrag 45405] und weiterer Störungen in der zweiten Zyklushälfte gelten die hormonellen Schwankungen und damit verbundene Wirkungen im Körper.

Hirnanhangdrüse und Hypothalamus sind wichtige Zentren für Hormone und Hormonregelung

Hirnanhangdrüse und Hypothalamus sind wichtige Zentren für Hormone und Hormonregelung

Bei etwa einem Viertel der Patientinnen steigern sich die Beschwerden zum sogenannten prämenstruellen Syndrom (PMS), bei dem Brustspannen schon Tage vor der Menstruation auftritt und neben anderen körperlichen und psychischen Beschwerden zu den Leitsymptomen gehört. Experten vermuten, dass die hormonellen Schwankungen auch ihren Widerhall bei verschiedenen Botenstoff-Systemen im Gehirn finden. Das kann sich vorübergehend auf Nervenfunktionen auswirken. Auch sind Bezüge zu depressiven Episoden in der Vorgeschichte oder die Neigung zu Depressionen in der Familie möglich.

Zudem kann eine gewisse Hyperprolaktinämie Einfluss nehmen – mit und ohne PMS. Das Hormon Prolaktin (siehe ganz unten) bereitet das Brustgewebe auf die Milchbildung vor. Bei Hyperprolaktinämie ist der Blutspiegel des Hormons erhöht. Möglich ist aber auch, dass das Brustdrüsengewebe manchmal empfindlicher auf normale Blutspiegel von Prolaktin reagiert.

Eine nachgewiesene Hyperprolaktinämie kann sich mitunter also mit Beschwerden wie Brustspannen äußern. Leitsymptome wie Zykusstörungen bis hin zum Ausbleiben der Regel (Amenorrhö), Unfruchtbarkeit, oft auch milchige Absonderungen aus der Brust weisen jedoch in Richtung eines eigenständigen Krankheitsbildes (siehe Kapitel "Schmerzende Brüste – Nicht vom Zyklus abhängige Ursachen").

Symptome bei PMS: Neben Schmerzen und Schwellungen der Brüste kommt es oft auch zu Wassereinlagerungen in anderen Körperbereichen. Das führt zu einem Gefühl des Aufgedunsenseins. Die Waage bestätigt die Gewichtszunahme. Häufig schwellen zum Beispiel die Lider, Hände, Füße und Beine an. Hinzukommen eventuell Kopf- und Gelenkschmerzen, Unterleibsschmerzen, Kreislaufstörungen, vermehrte Neigung zu Migräne, Schlafstörungen, psychische Beeinträchtigungen wie Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, labile oder depressive Verstimmung, verändertes Essverhalten. Die Beschwerden nehmen häufig ab Ende 30, mit Kurs auf die Wechseljahre, zu.

Diagnose: Der Frauenarzt stellt die Diagnose vor allem anhand des Beschwerdebildes, einer körperlichen Untersuchung und gegebenenfalls einer Hormonanalyse. Hilfreich kann darüber hinaus ein Tagebuch sein, ein "Regelkalender", in den die Betroffenen über eine bestimmte Zeit hinweg Angaben zum Verlauf des Monatszyklus und der Regelblutung, zu aufgetretenen Beschwerden und zu den Alltagsaktivitäten eintragen. Mehr dazu inklusive Regelkalender im Ratgeber "Prämenstruelles Syndrom (PMS)".

Therapie: Da die Ursachen im Einzelnen nicht genau bekannt sind, werden bei milden Formen natürliche Behandlungswege empfohlen. Dies beginnt mit einer Umstellung des Lebensstils. Wer dazu übergeht, mehrmals in der Woche mindestens 30 Minuten körperlich aktiv zu sein, wird sich meist bald schon wohler fühlen, auch psychisch. Das Problem besteht manchmal vor allem darin, den entsprechenden Antrieb zu finden. Sprechen Sie dann mit Ihrem Arzt darüber und sagen Sie ihm, wo es hakt. Möglicherweise kann eine medikamentöse Therapie (siehe unten) den Neustart erleichtern. Gezielte sportliche Aktivität ist jedenfalls immer günstig, von Schwimmen bis zu Walken oder Radfahren. Ab 35 gilt allerdings die Empfehlung, vor Beginn der sportlichen Betätigung einen Herz-Kreislauf-Check-up beim Arzt machen zu lassen.

Viele Frauen berichten auch über positive Wirkungen einer veränderten Ernährung. Sie reduzieren den Fett- und Zuckeranteil, tauschen tierische Fette vermehrt gegen bestimmte, hochwertige pflanzliche aus (zum Beispiel Olivenöl aus der ersten Kaltpressung ("natives Öl extra", Leinöl oder Nussöl), verzehren deutlich mehr frisches Gemüse und Obst, vermeiden nicht nur Alkohol, sondern auch Kaffee, Schokolade und tein- beziehungsweise koffeinhaltige Tees. Hintergrund ist, dass die zuletzt genannten Produkte Methylxanthine enthalten, welche Brustschwellungen möglicherweise ungünstig beeinflussen.

Psychologische Entspannungstechniken, Verbesserung der Schlafgewohnheiten, schließlich verschiedene pflanzliche Mittel wie Mönchspfeffer (Agnus castus) oder Johanniskraut (Hypericum) können ebenfalls oft dazu beitragen, das Befinden zu verbessern. Hier sollten Sie sich aber vor einer Anwendung von Ihrem Arzt und Apotheker beraten lassen.

Ein gut geführter Regel- oder PMS-Kalender (siehe oben) kann auch deshalb praktisch sein, weil er oft Hinweise gibt, welche Maßnahmen sich günstig auswirken.

Kurzfristig kann bei stärkerem Brustspannen ein Schmerzmittel der Art eines nicht steroidalen Antirheumatikums eingesetzt werden. Es empfiehlt sich wiederum, sich darüber mit dem Frauenarzt abzustimmen. Manchmal wird noch Vitamin B 6 empfohlen – unter der Annahme, dass ein gewisser Mangel an diesem Vitamin vorliegt. Experten konnten aber in einer eingehenden Recherche den Nutzen beim PMS nicht nachvollziehen.

Eventuell kommt für kurze Zeit ein entwässerndes Medikament, ein sogenanntes Diuretikum infrage. Solche Arzneien muss der Arzt verordnen. Die Medikamente können je nach Wirkstoff manchmal eventuell selbst Brustspannen verursachen oder andere Nebenwirkungen haben. Letzteres gilt auch für die zuvor genannten nicht steroidalen Antirheumatika. Daher ist beim Einsatz dieser Stoffe zur Behandlung eines PMS grundsätzlich Vorsicht geboten, während man bei anderen Erkrankungen – bei aller Vorsicht – oftmals nicht um sie herumkommt.

Manchmal kann bei PMS (beziehungsweise beim sogenannten PMDD, dem "premenstrual dysphoric disorder" mit noch stärkeren psychischen Beeinträchtigungen, die häufig nicht auf die Umstellung des Lebensstils, wie oben beschrieben, ansprechen) eine Psychotherapie und / oder nach sorgfältiger Prüfung ein Medikament gegen Depressionen helfen. Der betreuende Frauenarzt kann die Betroffene zur genauen Diagnostik und Behandlung an einen entsprechenden Facharzt überweisen, wenn sie das befürwortet.

Falls aber die körperlichen Symptome, allen voran das Brustspannen, eindeutig im Vordergrund stehen, kann eventuell ein geeignetes hormonelles Verhütungsmittel das Beschwerdebild lindern. Dies bietet sich an, wenn die Frau gleichzeitig verhüten möchte. Hier ist wiederum der Frauenarzt gehalten, für die Patientin das richtige Präparat auszuwählen, denn Brustspannen kann unter einer Hormonbehandlung auch zunehmen, vor allem zu Beginn der Einnahme.

Neuere Anwendungsformen, zum Beispiel bei bestimmten Arten der Anti-Baby-Pille das Langzyklus-Schema, können sich hier bewähren. Manchmal empfiehlt der Frauenarzt auch eine kurzfristige örtliche Behandlung, zum Beispiel mit Progesteron-Gel in der zweiten Zyklushälfte.

Eifollikel (Bläschen mit Eizelle) und Gelbkörper entstehen hormonabhängig im Eierstock

Eifollikel (Bläschen mit Eizelle) und Gelbkörper entstehen hormonabhängig im Eierstock

Gestörte Balance der weiblichen Sexualhormone: Zykus- und Brustbeschwerden

Ungleichgewichte zwischen Östrogenen und Gestagenen können neben Brustschmerzen auch Symptome wie Zyklus- und Blutungsstörungen verursachen. Zugrunde liegen können zum Beispiel eine Gelbkörperschwäche oder eine sogenannte Follikelpersistenz.

Gelbkörperschwäche: Der Gelbkörper geht nach dem Eisprung aus dem Eibläschen (Follikel) im Eierstock hervor. Er bildet neben Östrogenen das Gelbkörperhormon Progesteron als körpereigenes Gestagen. Bei Gelbkörperschwäche (Lutealinsuffizienz) kann dann die zweite Zyklusphase verkürzt sein. Es kommt zu einem relativen Mangel an Gelbkörperhormon und zu einem relativen Östrogenüberschuss.

Die Veränderungen treten häufiger in der sogenannten Perimenopause auf, in etwa den zehn letzten Jahren vor den Wechseljahren (siehe auch im Beitrag "Blutungen außerhalb der Regel"), sind aber insgesamt eher selten. Hier kann das  bereits erwähnte Hormon Prolaktin aus der Hirnanhangdrüse (mehr dazu wiederum im Kapitel "Schmerzende Brüste – Nicht vom Zyklus abhängige Ursachen") ebenfalls eine Rolle spielen.

Symptome: Bei Gelbkörperschwäche kommt es häufig zum prämenstruellen Syndrom mit entsprechend starken Beschwerden vor der Monatsblutung, die sich auch als Schmierblutung zeigen kann. Gleichzeitig können Zyklusstörungen mit verkürzten Perioden von unter 25 Tagen (Polymenorrhö) vorliegen. Falls im Zuge einer verzögerten Eibläschen- beziehungsweise Follikelreifung die erste Zyklusphase verlängert ist, kann die Gesamtdauer des Zyklus normal sein. Jedoch sind aufgrund des Östrogenüberschusses unter anderem Brustbeschwerden möglich. Gelbkörperschwäche kann auch Ursache ungewollter Kinderlosigkeit sein.

Diagnose: Ausschlaggebend ist für den Frauenarzt zunächst das Beschwerdebild, insbesondere die Frage, ob die Betroffenen auch an Zyklusstörungen oder ungewollter Kinderlosigkeit leiden. Ein klassisches Diagnoseinstrument ist die Basaltemperaturkurve. Sie kann erkennen helfen, wie lange die Zyklusphasen dauern und ob Eisprünge aufgetreten sind. Die Frauen registrieren ihre Körpertemperatur morgens vor dem Aufstehen. Die Werte können in entsprechende Kurvenblätter eingetragen werden. Die Kurve wird gebildet, indem man die einzelnen Messwerte miteinander verbindet. Ein bis zwei Tage nach dem Eisprung steigt die Körpertemperatur um etwa 0,4 Grad Celsius an, ein Effekt des Progesterons. Sie bleibt bis kurz vor der nächsten Regelblutung erhöht. Es gibt auch spezielle digitale "Frauenthermometer", die die Messwerte und andere eingegebene Daten über mehrere Zyklen speichern. Die Daten können auf einen PC übertragen werden.

Bei Bedarf lässt der Frauenarzt Progesteron im Blut nach dem Eisprung, eventuell auch weitere Hormone wie beispielsweise Prolaktin messen. Er wird außerdem die Höhe der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) mittels Ultraschall bestimmen. Bei unerfülltem Kinderwunsch können gezielte Untersuchungen durchgeführt werden, um anschließend eventuell eine Fruchtbarkeitsbehandlung einzuleiten. Auf Fruchtbarkeitsstörungen bei der Frau spezialisierte Gynäkologen nennen sich Fertilitätsmediziner oder Fachärzte für gynäkologische Endokrinologie.

Therapie: Zur Unterstützung der Gelbkörperphase kann der Arzt Gelbkörperhormon, ein Progesteronpräparat, verordnen.

Fortbestehender Eifollikel (Follikelpersistenz): Wenn der Eisprung ausbleibt, kann das Eibläschen, der Follikel, fortbestehen und wochenlang Östrogene bilden. Der Gelbkörper kann sich dann nicht entwickeln. Die eigentliche Regelblutung bleibt aus. Die Gebärmutterschleimhaut wächst heran, wird aber nicht umgebaut, wie es unter normalem Progesteroneinfluss der Fall wäre. Schließlich kommt es zur Dauerblutung. Diese sogenannte "dysfunktionelle Blutung" ist aber gegenüber dem dabei auch möglichen Brustspannen das vorrangige Symptom, sodass diese Zyklusstörung hier nicht weiter vertieft wird.

Hyperprolaktinämie: Zielt auch auf die Brustdrüsen

Ein für die Brustdrüse ebenfalls relevantes Hormon ist das zuvor schon mehrfach genannte Prolaktin. Es wird von der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet – für die Fruchtbarkeit bei Frau und Mann genügen Spuren davon.

Frauen haben in der fruchtbaren Lebensphase etwas höhere Prolaktinwerte als Männer. Ein Zuviel des Hormons heißt Hyperprolaktinämie. Das Prolaktin-System kann über Mechanismen der Hirnanhangsdrüse auch die Keimdrüsen, also Eierstöcke und Hoden, in ihren Funktionen stören.

Als eine der möglichen Ursachen von zyklisch auftretendem Brustspannen kommt, wie zuvor schon erläutert, mitunter eine gewisse Hyperprolaktinämie infrage. Denkbar ist aber auch eine erhöhte Empfindlichkeit des Brustdrüsengewebes auf einen normalen Prolaktinspiegel. Wenn eine Frau "nur" unter Mastodynie leidet, ist es in der Regel nicht nötig, Prolaktin zu messen.

Eine vorübergehende (physiologische) Hyperprolaktinämie kann zahlreiche Ursachen haben, darunter körperlicher oder psychischer Stress, Manipulationen an der Brustwarze, Orgasmus. Nicht normale Erhöhungen können bei Schilddrüsenunterfunktion, bestimmten Medikamenten (darunter einige Psychopharmaka, Opiate, Kalziumantagonisten) oder einem Tumor der Hirnanhangsdrüse, zum Beispiel dem Prolaktinom, auftreten. Das sind jedoch jeweils Probleme, die zyklusunabhängig entstehen. Das schon genannte Kapitel "Schmerzende Brüste – nicht vom Zyklus abhängige Ursachen" in diesem Beitrag geht kurz darauf ein.

Selbst die Brust untersuchen: Abschnitt für Abschnitt

Selbst die Brust untersuchen: Abschnitt für Abschnitt

Gewebeumbau in der Brust auf Zeit: Fibrozystische Mastopathie

Hier vermehrt sich zum einen das Bindegewebe in der Brust (Fibrose). Zum anderen bilden sich Zysten. Das sind flüssigkeitshaltige Bläschen im Gewebe, die erweiterten Endstücken der Milchgänge entsprechen. Die Zysten können manchmal als Knoten tastbar sein.

Der Gewebeumbau betrifft in der Regel beide Brüste. In der zweiten Zyklushälfte, also in der Zeit zwischen dem Eisprung und der Monatsblutung, sind die Veränderungen ausgeprägter und können dann auch mehr Beschwerden bereiten. Dabei spielen wiederum Schwankungen der Sexualhormone mit einem gewissem Östrogenüberhang in der zweiten Zyklushälfte eine Rolle. Nach den Wechseljahren bilden sich leichte Veränderungen überwiegend, ausgeprägte zumindest teilweise zurück. Nur selten schreitet der Umbau fort.

Nimmt eine Frau Hormone gegen Wechseljahresbeschwerden ein, so kann dies bestehende Veränderungen in den Brüsten unterschiedlich beeinflussen. Der Frauenarzt wird dies von Zeit zu Zeit kontrollieren, insbesondere unter der Hormoneinnahme.

Ärzte unterscheiden feingeweblich ("nach Prechtel") drei Schweregrade der fibrozystischen Mastopathie:

  • Mastopathie Grad I entspricht der einfachen fibrozystischen Form. Das Bindegewebe ist nur leicht vermehrt, und es finden sich wenige Zysten.
  • Liegen deutlichere Zellvermehrungen vor, so liegt meist ein Grad II vor: Hier hat sich im Bereich der Milchgänge das normale Gewebe vermehrt. Dadurch kann ein wechselndes Bild aus kleinen Knötchen, Narbenzügen und verengten Milchgängen entstehen.
  • Beim Grad III ist die Tendenz zur Vermehrung von Drüsenzellen im Bereich der Milchgänge noch ausgeprägter (Hyperplasie). Damit kann auch ein Wandel im Zellbild einhergehen: Es entstehen auch Zellen mit sogenannten atypischen Hyperplasien, das heißt, sie haben ihren Charakter etwas verändert und weichen vom normalen Zelltyp mehr oder weniger ab. Rein statistisch kann das Brustkrebsrisiko bei einer Form namens atypische duktale Hyperplasie (ADH) etwa vier- bis fünffach nach zehn Jahren erhöht sein (AGO 2013, s. auch Quellen im Kapitel "Fachliteratur"). Allerdings hängt die Gesundheit bei jeder Frau von individuellen Faktoren ab. Ob aufgrund eines speziellen Befundes wirklich ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs vorliegt, kann am besten der Frauenarzt oder ein Spezialist in einem zertifizierten Brustzentrum beurteilen (siehe auch Hinweis unten).

Allerdings erkranken Frauen in der Altersgruppe, in der die Mastopathie meistens aufritt, eher seltener an Brustkrebs, was diese Berechnungen relativiert. Trotzdem wird der Frauenarzt solche Befunde genauer unter Beobachtung stellen wollen, gegebenenfalls auch intensiver behandeln (siehe unten). Das hängt natürlich auch vom Ausmaß der Veränderungen und den Beschwerden ab.

Symptome: Spannungsgefühl und Brustschmerzen im Rahmen der fibrozystischen Mastopathie sind vor der Periode am stärksten ausgeprägt. Zysten lassen sich häufig als prall-elastische Knoten wechselnder Größe, abhängig vom Zyklus, tasten. Selten kann es zum Austritt von unblutiger Flüssigkeit aus den Brustwarzen (meistens auf beiden Seiten) kommen.

Diagnose: Bei fibrozystischen Veränderungen ist der Tastbefund oftmals schwer zu beurteilen. Daher wird der Arzt bei Auffälligkeiten, etwa einem tastbaren Knoten oder einem verhärteten Bereich in der Brust, eine bildgebende Darstellung wie die Ultraschalluntersuchung (Mamma-Sonografie) veranlassen. Dies gilt vor allem für Frauen unter 30 Jahren, da sie ein dichtes Brustgewebe haben. In Ultraschallbildern sind insbesondere Zysten optimal darstellbar. Nur bei Bedarf wird noch eine diagnostische Mammografie angeschlossen, im Zweifelsfall auch eine Biopsie.

Therapie: Keine Behandlung, aber Kontrolle – in vielen Fällen ist das der geeignete Weg. Zu den natürlichen Maßnahmen siehe oben, PMS. Die Einnahme einer Anti-Baby-Pille unterdrückt den hormonellen Zyklus (je nach Präparat oder Anwendungsform sogar die Blutungen), damit auch die Tendenz zu fibrozystischen Veränderungen. Ob dies der geeignete Behandlungsweg ist, wird der Frauenarzt individuell entscheiden. Dabei wird er sowohl die Anliegen der Patientin, zum Beispiel den Wunsch nach Empfängnisverhütung, das Alter als auch mögliche medizinische Risiken und natürlich den Schweregrad der Mastopathie und der damit verbundenen Beschwerden berücksichtigen.

Liegen größere Zysten vor, so kann der Arzt die Flüssigkeit mit einer feinen Nadel absaugen und untersuchen lassen. Die Zysten und damit verbundene Beschwerden verschwinden dann. Eine solche Punktion lässt sich eventuell auch wiederholen. Liegen viele Zysten vor, so beruht dies auf einer chronischen Form der Mastopathie, die die betroffenen Frauen voraussichtlich bis zu den Wechseljahren begleiten wird.

Eine Operation ausgeprägter, aber sonst nicht weiter auffälliger fibrozystischer Veränderungen ist in der Regel nicht angezeigt. Dabei müsste praktisch der Drüsenkörper insgesamt entfernt werden, da sich der Umbau meistens über größere Teile der Brust erstreckt. Ergibt eine feingewebliche Untersuchung jedoch eine Veränderung wie die oben genannte ADH, so kann der Arzt vorschlagen, das Gewebe in einem kleinen Eingriff vorsorglich herauszunehmen. Ärzte empfehlen betroffenen Frauen heute, sich bei einem solchen Problem in einem zertifizierten Brustzentrum beraten und behandeln zu lassen. Der betreuende Gynäkologe informiert Sie genauer. Weiterführende Infos finden Sie auch bei der Deutschen Krebshilfe (siehe Link unten).