Logo der Apotheken Umschau

Fortsetzung des Fastenblogs von der ersten Woche. Hier die nach Tagen geordneten Einträge der zweiten Woche, die neuesten erscheinen zuerst:

Die Strecke ist schön, aber wie lang genau?

Die Strecke ist schön, aber wie lang genau?

Tag 10 (Freitag 10.3.2017): Vertrauenskrise

Bisher messe ich Schritte, Wegstrecken und Stockwerke mit der vorinstallierten Gesundheits-App meines relativ neuen Smartphones. Am Mittwoch hat die Streckenmessung jedoch schmählich versagt, fünfzehn Kilometer bin ich sicher nicht in eineinhalb Stunden gewalkt. Der Grund ist mir schleierhaft. Ansonsten passten die gemessenen Distanzen bisher ganz gut zu den Meterangaben auf Landkarten.

Aber könnten auch die anderen beiden Werte – Schritte und Stockwerke – von der Realität abweichen? Ich habe mal recherchiert, wie die Daten überhaupt ins Handy kommen:

Die Schritte und Distanzen werden durch Lage- und Beschleunigungssensoren erfasst. Versuchsweise habe ich mein Handy mal im Sitzen gut durchgeschüttelt. Kurz darauf zeigte die App fünfzig Schritte mehr an! Sollte ich also in Zukunft besser lassen. Insgesamt erfasst sie aber laut Test einer namhaften Computerzeitschrift beim Gehen die Schritte recht genau, bei 1000 Schritten zählte sie 1003.

Höhenunterschiede misst das Handy durch ein eingebautes Barometer. Die Änderung des Luftdrucks sagt ihm dabei, wie viele Stockwerke ich in die Höhe steige. Außerdem braucht es ein bestimmtes Rüttelmuster, eine Fahrt im Aufzug wird beispielsweise nicht gewertet. In meinem Fall habe ich die Stockwerke aber erreicht, indem ich draußen vor allem Hügel hochgelaufen bin und weniger Treppen in Häusern. Das kann das Programm also nicht unterscheiden.

Gestern Abend probierte ich dann aus, was meine App im Fitnessstudio misst. Egal ob Crosstrainer, Laufband oder Ergometer: Solange ich das Smartphone in der Hosentasche hatte, zählte es Schritte und maß auch Wegstrecke, obwohl ich mich ja eigentlich nicht vom Fleck bewegte.

Welche Hilfsmittel verwenden Sie, um Ihre Aktivität aufzuzeichnen? Für Erfahrungen und Informationen bin ich wie immer dankbar und erreichbar bei den Kommentaren hier oder unter roland.muehlbauer@wortundbildverlag.de

Daten für Donnerstag den 9.3.2017:

Bewegung: Fitnesstudio (Crosstrainer, Laufband, Fahrradtrainer): 12.900 Schritte / 9,3 km / 11 Stockwerke / Schrittlänge 72 cm

Obst und Gemüse: Müsli mit frischen Erdbeeren, Cherrytomaten, Beilagensalat, Schupfnudelgemüsepfanne (mit Bohnen, Paprika, Rucola, Zwiebeln), zwei Äpfel

Angebissene Kiwi

Angebissene Kiwi

Tag 9 (Donnerstag 9.3.2017): Der Biss in die Kiwi

Vielen Dank für die Kommentare! Ich freue mich über jede Anregung. Der Hinweis, ich solle dem Klima zuliebe besser saisonale und regionale Früchte essen, hat mich allerdings etwas ratlos zurückgelassen. Denn ein Blick auf einen Saisonobstkalender hat mir gezeigt, dass in Deutschland im März eigentlich kein Obst Saison hat. Selbst Äpfel sollen durch die Einlagerung über den Winter einen größeren Kohlendioxid-Fußabdruck hinterlassen, wenn man sie nicht gerade selbst im Keller einlagert. Und ehrlich gesagt will ich bei den vielen Obstportionen auch mehr Abwechslung. Wer hat Tipps, wie man sich in dieser Jahreszeit ökologisch am günstigsten mit Obst versorgt? Wie immer gerne an roland.muehlbauer@wortundbildverlag.de

Für Erdbeeren gab mir eine Kollegin übrigens den Tipp, dass diese roten Köstlichkeiten im Chiemgau dank Solarenergie und Geothermie im Treibhaus fast CO2-frei produziert werden und ungefähr ab Mitte März entsprechend gekennzeichnet in bayerischen Supermärkten zur Verfügung stehen, also in ein paar Tagen.

Bisher habe ich einige Obstsorten deshalb so selten gegessen, weil mir der Verzehr aufgrund der Schale zu aufwändig ist. Zum Beispiel Kiwis: egal, ob ich sie quer oder längs teile, das Auslöffeln finde ich recht mühsam. In der Apotheken-Umschau vom 15. Februar hat nun mein Kollege Christian Andrae geschrieben, man könne Kiwis und andere Früchte auch mit Schale essen, wenn man vorher die "Haare" abbürstet oder gleich eine Sorte mit glatter Oberfläche kauft. Also biss ich gestern zum ersten mal wagemutig in eine Kiwi, die vom Verlags-Obstkorb noch in der Küche lag, und siehe da: Die Schale stört tatsächlich nicht mehr als zum Beispiel bei Pflaumen! Und sie enthält auch noch Ballaststoffe, welche die Verdauung anregen. Nur den Stielansatz habe ich übrig gelassen. Ein großes Aha-Erlebnis für mich.

Daten für Mittwoch den 8.3.2017

Bewegung: Nordic Walking-Gruppe; 16.198 Schritte / 15,55 km (Programmfehler? Kommt mir zuviel vor) / 11 Stockwerke / Schrittlänge 96 cm (?)

Obst und Gemüse: Kiwi, 2 Pflaumen, Karottencremesuppe, Beilagensalat, Kartoffelerbsenpüree, Griechischer Salat (mit Gurken, Zwiebeln, Tomaten, Paprika, Feldsalat, Feta, Tunfisch)

So schön kann Bananenquark aussehen. Bei mir ist es eher ein Mansch

So schön kann Bananenquark aussehen. Bei mir ist es eher ein Mansch

Tag 8 (Mittwoch 8.3.2017): Ins Wasser gefallen

Gestern war es so weit: Aprilwetter im März! Regen wechselte sich ab mit Schnee und Schneeregen. Das Sauwetter hielt mich von meinen 10.000 Schritten ab. Zwar war es weder ein Orkan noch ein Gewitter, aber durchnässt frieren und dann erkältet im Bett liegen ist ja auch nicht sinnvoll. Also habe ich mich im nächsten Hallenbad lieber ins warme Nass gestürzt und bin als Ausgleich eineinhalb Stunden geschwommen.

Nun ist das nicht besonders abwechslungsreich und selbst das Bahnen zählen regt die grauen Zellen wenig an. Es sei denn, man verwendet nicht das Zehnersystem, sondern zählt binär wie ein Computer nur mit 0 und 1: Zwei Bahnen sind dann schon 10, drei Bahnen 11, vier Bahnen 100 und so fort. Acht mal hin und her kraulen entspricht in der Zählweise schon 10.000 Bahnen, was wie 10.000 Schritte klingt! Ich habe insgesamt binär bis zu 111.000 Bahnen gezählt (wer kriegt es raus?). So fühlt sich das schon viel mehr nach einem Erfolgserlebnis an.

Wer sich so viel bewegt, muss auch entsprechend essen, also zurück zum Obst: Frischen Bananen-Magerquark finde ich toll. Er liefert neben Kohlenhydraten auch viele Proteine sowie die Mineralstoffe Kalzium, Kalium und Magnesium, ist also ein richtiges Sportleressen. Außerdem kleistert er schön den Magen zu. Um ihn zuzubereiten zerdrücke ich je nach Größe der Früchte erst ein bis zwei Bananen mit der Gabel und füge dann 250 Gramm Magerquark hinzu. Um den Quark cremiger zu bekommen, gibt es einen schönen Trick: Einen guten Schuss sprudelndes Mineralwasser in die Masse einrühren. Abschließend schmecke ich den Quark mit jeder Menge Zitronensaft ab, der übrigens auch verhindert, dass sich der Quark hässlich braun verfärbt. Habe ich Gelüste nach Süßem, kommt auch noch ein Löffel Erdbeermarmelade dazu.

Was sind Ihre Lieblings-Quarkrezepte? Bitte schreiben an roland.muehlbauer@wortundbildverlag.de

Daten für Dienstag den 7.3.2017

Bewegung: Eineinhalb Stunden Schwimmen, ansonsten nur: 3.237 Schritte / 2,06 km / 2 Stockwerke / Schrittlänge 64 cm

Gemüse und Obst: 250g Karotten, gebratenes und mariniertes Antipastigemüse (Artischocken, Zucchini, Paprika, Pilze, getrocknete Tomaten, Oliven), Beilagensalat, Apfelkuchen, Pflaume, noch ein gemischter Salat

Anemonen am Wegesrand

Anemonen am Wegesrand

Tag 7 (Dienstag 7.3.2017): Mangomania

Wenn der Körper wandert, wandern auch die Gedanken. Und manchmal stoßen sie auf einen Geistesblitz. So hatte ich die Vision von "Nordic Walking Selfie Sticks", also Wanderstöcken, die gleichzeitig als Fotostange für Handys dienen. Wenn es genug eitle Wanderer wie mich gibt, müsste das doch eine Millionen-Dollar-Idee sein!

Gestern servierte unsere (übrigens sehr gute) Verlagskantine einen Mangolassi. Gleich kam in mir die Hoffnung auf, ob das auch als eine Portion Obst zählt? Ein Blick in mehrere Lassirezepte zeigte allerdings, dass ein Glas nur in etwa 50 bis 70 Gramm Fruchtpüree enthält, also eher eine halbe Portion. Aber gilt Obst in flüssiger Form, zum Beispiel als Smoothie, überhaupt bei der 5er-Regel?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schreibt: "Um die Empfehlung, täglich fünf Portionen Obst und Gemüse zu essen, leichter umsetzen zu können, kann eine Portion Gemüse durch 200 Mililiter Gemüsesaft bzw. eine Portion Obst durch 200 Milliliter Fruchtsaft ersetzt werden. Dies sollte jedoch nicht täglich geschehen. Den gesamten Obstverzehr durch Saft zu ersetzen, ist keineswegs empfehlenswert."

Also ist flüssiges Obst keine Lösung auf Dauer. Am Wochenende habe ich mich auch schon mit dem Zerlegen einer unbehandelten Mango befasst. Optisch sehr ansprechend fand ich den Igel-Trick, der so geht: Links und rechts eine "Fruchtbacke" der Mango abschneiden, sodass in der Mitte nur noch eine Scheibe mit dem holzigen Kern zurückbleibt. Sodann das Fruchtfleisch in den Backen netzförmig einkerben bis runter zur Schale, aber diese nicht durchstoßen. Dann die Schale umstülpen von konkav auf konvex, schon ist der Igel perfekt (siehe Bildergalerie)! Dessen Fruchtfleisch lässt sich dann prima mit dem Messer abräumen. Bei der übrigen Scheibe entfernt man per Rundschnitt die Schale und fitzelt so weit wie möglich das Fruchtfleisch von dem flachen Kern. Am besten dabei die Scheibe mit einer Gabel festhalten.

Der Mango-Igeltrick (Agenturbilder)

Immerhin, zwischendurch ist ein Obsttrunk schon erlaubt. Was sind eure Smoothie Lieblingsrezepte? Antworten gerne hier bei den Kommentaren oder unter roland.muehlbauer@wortundbildverlag.de

Daten für Montag den 6.3.2017

Bewegung: 12.957 Schritte / 9,14 km / 19 Stockwerke / Schrittlänge 71 cm und eine Stunde Tennis

Gemüse und Obst: Blumenkohl-Rahmsuppe, griechischer Salat (Paprika, Tomaten, Gurken, Peperoni, Zwiebeln, Oliven), Mangolassi, 80g Karotten, Grapefruit, Westernpfanne mit 140g Bohnen, Bananenquark mit zwei kleinen Bananen

Spontaner Wegbegleiter

Spontaner Wegbegleiter

Tag 6 (Montag, 6.3.2017): Euphorie

Mein erstes Zwischenfazit fällt sehr positiv aus: Durch das schöne Wetter sind meine ausgedehnten Spaziergänge bisher ein großes Vergnügen. Ich kann dabei zusehen, wie die Natur explodiert, immer mehr Schneeglöckchen, Krokusse und Buschwindröschen sprießen aus dem Boden. Von Blasen an den Füßen, Muskelkater und Gelenkschmerzen wurde ich bisher auch verschont, toi toi toi. Am Samstag hatte ich außerdem eine entzückende Begleitung: Da sprang parallel zu meinem Weg eine ganze Zeit lang ein Eichhörnchen von Baum zu Baum. Unfassbar niedlich!

Vor dem Projekt hatte ich etwas Angst, dass ich das Spazieren als verlorene Zeit ansehen könnte. Aber ich kann dabei Musik hören und nebenbei SMSen. Und mir kommen beim Gehen alle möglichen Ideen, die ich gleich in meinem Smartphone notiere. Habe ich schon erwähnt, wie toll ich diese multifunktionellen elektronischen Begleiter finde? Ach ja, letzte Woche an Tag drei.

Sauerrahmdip mit Zwiebelsuppenpulver (noch nicht verrührt)

Sauerrahmdip mit Zwiebelsuppenpulver (noch nicht verrührt)

Auch bei meinen Gemüsesnacks komme ich dank Lesertipps immer mehr auf den Geschmack: Am Wochenende habe ich als Dip einen Becher Sauerrahm mit zwei Esslöffeln Pulver einer Instant-Zwiebelsuppe verrührt und das Ganze noch mit frischem Schnittlauch aufgepeppt (siehe Bild). Damit konnte ich sogar bei einer abendlichen Gesellschaft mit Freunden punkten. Vielen Dank an Karin Neureuther für das Rezept!

Die Freunde hatten mir dann auch aus Mitleid mit meinem Fastenprogramm alkoholfreien Wein und Hugo serviert. Sehr nett! Hat auch geschmeckt, wobei ich alkoholische Getränke noch gar nicht vermisse.

Natürlich gibt es auch ein paar Minuspunkte: Für diese Woche ist eher gruseliges Wetter angesagt. Vielleicht muss ich dann mal meinem verwaisten Fitnessstudio einen Besuch abstatten und aufs Laufband gehen.

Weil ich ein wenig Obst auf Vorrat gekauft hatte, sind mir schon Himbeeren, eine Orange und eine Grapefruit verschimmelt. Da muss ich mich wohl noch mit der Lagerung und der richtigen Auswahl der Früchte beim Kauf beschäftigen. Letzte Woche habe ich fast täglich etwas nachgekauft, das beansprucht ganz schön Zeit. Und Geld. Wobei ich von Markt zu Markt ganz schöne Preisunterschiede festgestellt habe. Von 99 Cent für eine einzige Grapefruit bis zu 1,39 Euro für drei Stück. Welche Geschäfte sind Ihre Lieblingsläden, wenn Sie Obst einkaufen? Infos gerne an roland.muehlbauer@wortundbildverlag.de

Ein dickes Plus aber noch zum Schluss: Heute morgen hat meine Waage eineinhalb Kilo weniger angezeigt als vor einer Woche! Klar, es gibt eh immer Schwankungen, aber die Richtung stimmt schon mal.

Daten für Sonntag den 5.3.2017

Gewicht: 88,9 kg

Bewegung: 17.420 Schritte / 12,85 km / 10 Stockwerke / Schrittlänge 74 cm
Obst und Gemüse: 227g Mango, Trauben, Tomaten, halber Kohlrabi, vier rote Spitzpaprika

Daten für Samstag den 4.3.2017

Bewegung: 13.886 Schritte / 8,82 km / 9 Stockwerke / Schrittlänge 64 cm

Obst und Gemüse: Obstsalat (Erdbeeren, Physalis, Ananas, Trauben, Melone, Heidelbeeren, Sternfrucht) mit Joghurt, Tomaten, 150 g Karotten und Cherrytomaten mit Sauerrahmdip, Texastopf mit 120g Bohnen, Apfel Granny Smith

Daten für Freitag den 3.3.2017

Bewegung: 11.884 Schritte / 8,37 km / 21 Stockwerke / Schrittlänge 70 cm

Obst und Gemüse: 300g Karotten, Grapefruit, Spinat-Cappelletti mit Tomatensoße, Tomatensalat, Gurken und Tomaten mit Sauerrahm-Dip

Lesen Sie auch:

Grüner Apfel

Fastenblog 2017: Die erste Woche

Unser Redakteur Roland Mühlbauer will 40 Tage lang drei Regeln einhalten: 10.000 Schritte am Tag, fünf Portionen Obst und Gemüse und keinen Alkohol trinken. Seine Erfahrungen zum Artikel

Fastenblog

Fastenblog 2017: Der Abschluss

Nun ist die Fastenzeit vorbei. Eigentlich. Unser Redakteur will trotzdem dranbleiben, auch wenn er hier mit Grüßen und einem vorher-nachher-Bild das Blog abschließt zum Artikel