Die Körperfülle richtig messen: BMI & Co.
Der Einfluss des Gewichts auf die Gesundheit lässt sich auf diverse Arten berechnen. Das Maßband sagt dabei mehr als die Waage, weil das Taille-Hüft-Verhältnis auch den Körperbau einbezieht

Wie beim Schneider: Messung des Taillenumfangs

Taillenumfang: Maß für das Bauchfett
- Messen: Gemessen wird in der Mitte zwischen Beckenkamm und dem untersten Rippenbogen. Zuvor ausatmen, Blick nach vorne.
- Auswerten: Als ideal gilt bei europäischen Frauen ein Wert von unter 80 cm, bei Männern von unter 94 cm. Adipositas liegt vor, wenn der Taillenumfang bei Frauen mindestens 88 cm, bei Männern mindestens 102 cm beträgt.
- Bewerten: Der Taillenumfang berücksichtigt, dass Bauchfett besonders gefährlich ist. Denn meist findet es sich bei erhöhten Werten auch in den Organen.
Taille-Hüft-Verhältnis: Hüftfett mit im Blick
- Messen: Der Taillenumfang (siehe unten) wird durch den Hüftumfang geteilt. Letzterer wird auf Höhe des großen Rollhügels des Oberschenkelknochens gemessen, grob gesagt: der breitesten Stelle im Hüftbereich.
- Auswerten: Der Quotient sollte bei Frauen idealerweise unter 0,8, bei Männern unter 0,95 betragen. Ein hohes Risiko besteht bei Frauen ab 0,85. bei Männern ab 1.
- Bewerten: Manche Experten halten diesen Wert für noch aussagekräftiger als den Taillenumfang, die Messung allerdings für weniger praktikabel.

Body-Mass-Index (BMI): Guter Anhaltspunkt
- Messen:Der BMI berechnet sich so:
Körpergewicht (kg)
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Körpergrößer (m) x Körpergröße
- Auswerten:
Beispiel: Mann oder Frau, 70 kg schwer, 1,73 m groß: 70/2,99 = 23,4
Werte zwischen 18,5 und 24,9 gelten als Normalgewicht. Ab 25 spricht man von Übergewicht, ab 30 von Adipositas. - Bewerten:
Der BMI berücksichtigt weder Alter, Geschlecht, Muskelmasse noch Körperfett-Verteilung. Er kann deshalb in die Irre führen, ist aber im Adipositas-Bereich ein guter Anhaltspunkt.
Typfrage: Die verschiedenen Arten von Übergewicht

Apfeltyp Das Körperfett findet sich vor allem im Bauchbereich, besonders häufig auch in den inneren Organen. Das erhöht stark das Risiko für Herzleiden, Schlaganfall und Diabetes.

Birnentyp Das Fett ist vor allem im Hüftbereich, an Po und Oberschenkeln angelagert. Das Herz-Gefäß-Risiko ist geringer als beim Apfeltyp.

Muskulöser Typ Er weist zwar ein scheinbar zu hohes Gewicht auf, ist aber weniger gefährdet, weil viel Fett durch Muskeln ersetzt ist.

Typ Olive mit Stiel Sehr dünne Beine, aber viel Bauchfett. Das Herz-Gefäß-Risiko ist wahrscheinlich noch größer als beim Apfeltyp.