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Kurz gesagt:

Zink braucht der Körper zwar nur in kleinen Mengen, dafür aber immer. Das Spurenelement ist unter anderem wichtig für die körpereigene Abwehr von Infektionskrankheiten. Bei einem Zinkmangel können zum Beispiel Wunden schlechter heilen. Gefährdet sind vor allem Patienten mit chronischen Darmkrankheiten.

Was ist Zink?

Viele chemische Reaktionen in unserem Körper laufen mithilfe von Enzymen ab – einer Art "Beschleuniger" oder Katalysator. Eine Vielzahl dieser Enzyme funktioniert nur mithilfe von Zink. Das Spurenelement ist daher an etlichen Stellen im Stoffwechsel wichtig.

Zum Beispiel ist es im Spiel, wenn Energie aus Zuckern, Eiweiß oder Fetten gewonnen wird. Auch bei der Wundheilung spielt Zink eine Rolle. Am bekanntesten ist es wohl dafür, dass es Funktionen bei der Körperabwehr im Kampf gegen Viren oder Bakterien erfüllt. Außerdem ist Zink ein Antioxidans, das sogenannte freie Radikale unschädlich machen kann. Diese reaktionsfreudigen Moleküle stehen in Verdacht, Krankheiten wie Krebs zu fördern.

Wir nehmen das Metall Zink mit dem Essen zu uns. Es gelangt über den Darm in den Organismus – gemeinsam mit anderen Metallen wie Kupfer, Eisen und Mangan. Im Körper sind zwischen einem und zwei Gramm Zink in Muskulatur, Leber, Nieren, Knochen und Haut gespeichert. Wird zu viel Zink aufgenommen, kann der Körper das Metall über die Galle wieder ausscheiden.

Ein Mangel an Zink ist zuerst ein Hinweis auf eine unausgewogene Ernährung. Fehlt es dem Körper an Zink, sind vermutlich auch andere Spurenelemente betroffen.

Kommt es wegen einer Mangelernährung zu einem Zinkmangel, fällt dieser oft erst spät auf. Denn der Körper plündert zunächst seine Reserven, bevor sich Mangelerscheinungen zeigen.

Welcher Zinkwert ist normal?

Bei Erwachsenen gilt eine Zinkkonzentration im Blutserum von 70 bis 150 µg/dl als normal.

Zink kann auch im Urin gemessen werden. Dafür muss der Urin über 24 Stunden gesammelt werden. In diesem Sammelurin gelten Werte zwischen 140 und 720 µg als normal.

Wann ist der Zinkwert zu niedrig?

Nicht nur zu wenig Zink in der Nahrung kann einen Mangel auslösen. Gefährdet sind auch Patienten mit Erkrankungen des Darms wie Morbus Crohn (chronisch-entzündliche Darmerkrankung) und Patienten, denen große Teile des Dünndarms entfernt wurden. Sie können das Spurenelement womöglich nur noch eingeschränkt über den Darm aufnehmen. Verschiedene Krankheiten und Stress können die Zinkwerte beeinflussen.

Wann ist der Zinkwert zu hoch?

Zu hohe Werte kommen vor allem dann vor, wenn zu viel Zink über die Nahrung aufgenommen wurde. Auch eine Kortisonbehandlung kann den Zinkspiegel beeinflussen.

Fachlich geprüft von Prof. Dr. med. Peter B. Luppa, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.