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Kurz zusammengefasst: Was sind Dellwarzen?

Dellwarzen sind gutartige Hautveränderungen, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen auftreten. Doch auch Erwachsene, besonders Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, können Dellwarzen bekommen.

  • Ursache von Dellwarzen sind bestimmte Viren, sogenannte Molluscum contagiosum-Viren. Sie gehören zur Familie der Pockenviren, gelten aber als harmlos. Dellwarzen – auch als Mollusca contagiosa, Wasserwarzen oder Mollusken bezeichnet – kommen weltweit vor.
  • Ansteckung: Dellwarzen sind sehr ansteckend und werden durch direkten Hautkontakt, Geschlechtsverkehr oder eine Schmierinfektion übertragen - zum Beispiel über gemeinsam benutzte Handtücher.
  • Symptome: Gelegentlich führen Dellwarzen zu Juckreiz, insbesondere bei Menschen mit trockener Haut. Ihren Namen hat die Warzenform von der charakteristischen Delle erhalten, die sich inmitten des weißlich-gelblichen Knötchens befindet. Drückt man versehentlich auf die Warze, tritt eine weißliche, breiige, virenhaltige Masse aus. Wer an den Hautveränderungen kratzt, kann die Viren verteilen.
  • Diagnose: Hautärztin oder Hautarzt stellen die Diagnose normalerweise anhand des charakteristischen Aussehens der Dellwarzen.
  • Therapie: Dellwarzen heilen meist nach einigen Monaten von selbst wieder ab. Manchmal bleiben sie allerdings auch Jahre auf der Haut. Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten.

Symptome

Dellwarzen (Mollusken) jucken gelegentlich, rufen im Normalfall aber weder Schmerzen noch andere Symptome hervor. Sie können jedoch optisch stören und sind sehr ansteckend.

Eine Dellwarze weist in der Mitte meist eine kleine Delle auf, daher der Name.

Eine Dellwarze weist in der Mitte meist eine kleine Delle auf, daher der Name.

Eine Molluske ist wenige Millimeter groß und weist in der Mitte meist eine kleine Delle auf. Daher kommt auch der Name "Dellwarze". Das Hautknötchen sieht wachsartig, weißlich oder gelblich aus und hat in vielen Fällen eine glatte Oberfläche. Drückt man eine Dellwarze aus, entleert sich eine breiige Masse, welche die ansteckenden Viren enthält.

Die Hautveränderungen können an nahezu jeder Körperstelle vorkommen. Bei Kindern finden sich die Warzen jedoch bevorzugt im Gesicht, am Hals, sowie an Armen und Händen. Kinder mit Neurodermitis im Bereich der Ellenbeugen oder der Kniekehlen entwickeln gelegentlich in den Ekzem-Arealen Dellwarzen. Erwachsene stecken sich auch auf sexuellem Weg an, weshalb die Warzen bei ihnen besonders häufig im Intimbereich oder am Unterbauch auftreten.

Normalerweise bilden sich Dellwarzen eher einzeln. Wer aber an der Warze kratzt, kann die Viren am Körper verteilen. So bilden sich mehrere Mollusken nebeneinander, die häufig in einer Reihe angeordnet sind. Oder es entstehen plötzlich Dellwarzen an anderen Körperstellen.

Ist das Immunsystem beeinträchtigt – etwa durch eine HIV-Infektion oder Medikamente, die das Abwehrsystem unterdrücken (Immunsuppressiva) – können Dellwarzen in großer Anzahl auftreten und teilweise ineinander übergehen.

Die Hautknötchen verschwinden oft nach einigen Monaten von alleine wieder. Gelegentlich hinterlassen sie dabei flache, aufgehellte Narben. Manchmal bilden sie sich aber auch erst nach Jahren zurück. Dellwarzen können zudem erneut auftreten.

Ursachen und Risikofaktoren

Dellwarzen treten vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf. Aber auch Erwachsene, besonders Menschen mit einem eingeschränkten Immunsystem, können davon betroffen sein.

Dellwarzen werden durch das Molluscum contagiosum-Virus ausgelöst, welches zur Familie der Pockenviren zählt.

Die Viren dringen nur in die oberste Hautschicht (Epidermis) ein und vermehren sich in den dort befindlichen Zellen. Diese vergrößern sich dadurch und beginnen zu wuchern – eine Warze entsteht. Die breiige Masse im Innern der Dellwarzen enthält neu gebildete Viruspartikel in großer Zahl.

Wer versucht, die Warze aufzukratzen, verteilt die Viren mit seinen Fingern auf andere Hautbereiche. In der Folge können sich auch an anderen Körperstellen Dellwarzen bilden.

Die Warzenerreger sind sehr ansteckend und werden durch direkten Hautkontakt übertragen. Auch über Handtücher, Waschlappen oder Spielzeug können die Viren auf die Haut gelangen – sofern sich auf diesen das Molluscum contagiosum-Virus befindet. In diesem Fall handelt es sich um eine sogenannte Schmierinfektion.

Erwachsene stecken sich auch beim Geschlechtsverkehr mit den Viren an. Daher treten die Warzen bei ihnen besonders häufig im Intimbereich oder am Unterbauch auf.

Die Zeit zwischen Übertragung der Viren und Auftreten der Warzen (Inkubationszeit) kann zwei Wochen bis mehrere Monate betragen.

Wird die Haut häufig aufgeweicht, beispielsweise durch Schwimmen oder Geschirrspülen, können Dellwarzenviren leichter in die Haut eindringen.

Bei Menschen, die zu Neurodermitis neigen, ist nicht nur die Barrierefunktion der Haut gestört, es liegt auch noch eine örtliche Abwehrschwäche vor. Deshalb haben die Viren bei Neurodermitis besonders leichtes Spiel.

Diagnose

Dellwarzen erkennt die Hautärztin oder der Hautarzt normalerweise an ihrem charakteristischen Aussehen. Eine aufwändige Diagnostik ist meist nicht notwendig.

Sollten Zweifel bestehen, kann unter örtlicher Betäubung eine Hautprobe (Biopsie) entnommen und unter dem Mikroskop feingeweblich untersucht werden.

Therapie: Was kann man gegen Dellwarzen tun?

Hautveränderungen können zahlreiche Ursachen haben – gutartige ebenso wie behandlungsbedürftige. Ob es sich tatsächlich um eine Dellwarze handelt, ist für Laien oft nicht leicht zu bestimmen. Deshalb ist ärztliche Abklärung ratsam.

Dellwarzen sind in der Regel harmlos und heilen meist innerhalb von einigen Monaten von selbst ab. Dabei hinterlassen sie gelegentlich Narben. Es besteht die Möglichkeit, einfach abzuwarten und die Warzen nicht zu behandeln. Manchmal kann es allerdings auch Jahre dauern, bis die Hautknötchen wieder verschwinden.

Was für eine Therapie spricht: Dellwarzen sind ansteckend. Die Viren können gesunde Hautstellen befallen oder andere Menschen infizieren. Gerade, wenn viele Dellwarzen vorhanden sind, kann das Betroffene außerdem psychisch belasten.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Dellwarzen zu behandeln. Betroffene sollten mit Ärztin oder Arzt besprechen, welche Therapiemethode im individuellen Fall ratsam erscheint, welche möglichen Vor- und Nachteile und welche eventuellen Kosten zu erwarten sind. Folgende Behandlungen kommen beispielsweise zum Einsatz:

  • Entfernung: Die Hautärztin oder der Hautarzt beseitigt die Dellwarze, indem sie – nach Desinfektion der Haut – mit einem scharfen Löffel abgeschabt (Kürettage) oder mit Hilfe einer feinen Pinzette ausgedrückt wird. Anschließend wird das entsprechende Hautareal erneut desinfiziert, damit noch vorhandene Viren nicht auf andere Körperstellen gelangen und dort neue Warzen hervorrufen. Insbesondere bei Kindern wird vor der Behandlung eine örtlich betäubende Creme aufgetragen, damit das Entfernen der Warze keine Schmerzen bereitet. Die Creme muss mindestens eine Stunde lang unter einer Folie einwirken. Manche Ärztinnen und Ärzte entfernen Dellwarzen mit einem Laser.
  • Vereisung: Alternativ kann die Warze mit flüssigem Stickstoff vereist werden (Kryotherapie).
  • Örtliche Behandlung: Gegen Dellwarzen hilft zum Beispiel die örtliche Behandlung mit einer Lösung, die stark verdünnte Kalilauge (Kaliumhydroxid) enthält. Das Mittel tupfen Betroffene nach ärztlicher Anleitung zweimal täglich auf die einzelnen Warzen, bis sich diese entzünden. Anschließend heilen die Dellwarzen normalerweise vollständig ab.

Immer wieder kommt es vor, dass einige Wochen bis Monate nach einer vollständigen Behandlung der sichtbaren Dellwarzen neue Veränderungen in anderen Hautarealen entstehen. Es ist davon auszugehen, dass die Oberhaut-Zellen in diesen Bereichen schon zum Zeitpunkt der Behandlung unsichtbar mit den Viren infiziert waren. Erst nach der Inkubationszeit von einigen Wochen bis Monaten entstehen die sichtbaren Dellwarzen. Um ein Versagen der Therapie handelt es sich dabei nicht.

Die neuen Hautveränderungen sollten so rasch wie möglich behandelt werden, um zu verhindern, dass sich das ursächliche Virus noch weiter ausbreitet.

Vorbeugung

Die Übertragung der Viren lässt sich durch bestimmte Maßnahmen minimieren:

  • Generell helfen übliche Hygieneregeln wie gründliches Händewaschen, die Infektionsgefahr zu reduzieren.
  • Wer mit einem Menschen in Kontakt steht, der an Dellwarzen leidet, sollte die Warzen nicht mit dem bloßen Finger berühren.
  • Die breiige Masse in der Mitte des Knötchens nicht selbst ausdrücken. Denn die darin enthaltenen Viren können sonst auf andere Hautstellen übertragen werden und erneut Dellwarzen auslösen. Drückt hingegen die Hautärztin oder der Hautarzt das Knötchen aus, ist dies hygienisch unbedenklich, da die virushaltige Masse dabei vollständig entfernt und anschließend das betroffene Hautareal sorgfältig desinfiziert wird.
  • Handtücher, Waschlappen, Bademäntel oder dergleichen sollten immer getrennt benutzt werden, da die Viren durch diese Gegenstände auf andere Menschen übertragen werden können.
  • Kondome bieten keinen hundertprozentigen Schutz vor Dellwarzen, empfehlen sich aber dennoch. Denn sie vermindern nicht nur das Risiko für Dellwarzen, sondern auch das für andere sexuell übertragbare Krankheiten, wie Aids oder Syphilis.

Menschen, die zu Neurodermitis neigen, haben aufgrund der gestörten Barrierefunktion der Haut ein erhöhtes Risiko, an Dellwarzen zu erkranken. Die fachgerechte Therapie der Neurodermitis ist deshalb wichtig. Wird - nach ärztlicher Rücksprache - regelmäßig eine ausreichend fetthaltige Lotion oder Creme auf die Haut aufgetragen, stabilisiert das die Hautbarriere und beugt gleichzeitig Dellwarzen vor. Vorsicht: Sind bereits Dellwarzen entstanden, dann die betroffenen Hautareale nicht eincremen. Anderenfalls können die Warzenviren verschleppt werden. Dann am besten mit Ärztin oder Arzt Rücksprache zum passenden Vorgehen halten.

Dr. Angela Unholzer, Fachärztin für Dermatologie

Dr. Angela Unholzer, Fachärztin für Dermatologie

Beratende Expertin

Dr. med. Angela Unholzer ist Hautfachärztin mit den Zusatzbezeichnungen Allergologie und Dermatohistologie. Ihre Facharztweiterbildung absolvierte sie an der Dermatologischen Universitätsklinik der Ludwig-Maximilians-Universität in München sowie an der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Klinikum Augsburg. An der letztgenannten Klinik leitete sie von 2006 bis 2012 als Funktionsoberärztin die Lichtabteilung, die dermatologische Tagesklinik und die allgemeindermatologische Ambulanz. Anschließend war sie in einer Praxis in der Nähe von Augsburg tätig. Seit 2014 ist sie in einer eigenen Praxis in Donauwörth niedergelassen.

Wichtiger Hinweis:

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.


Quellen: