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Wenn Ihre Zähne nur gelegentlich auf kalte Speisen und Getränke oder auf Zugluft reagieren, widmen Sie der Zahnpflege mehr Aufmerksamkeit. Holen Sie sich zudem von Ihrem Zahnarzt oder in seiner Praxis von einem Zahnhygieniker (Dentalhygieniker) beziehungsweise einem speziell ausgebildeten Fachassistenten Rat.

Zahnschmerzen: Wann zum Zahnarzt?

Lassen Sie sich umgehend einen Termin beim Zahnarzt geben, wenn

  • die Beschwerden trotz sorgsamer Pflege anhalten, Ihnen auch Warmes und Süßes zu schaffen macht,
  • Sie zunächst nur in Abständen, dann immer häufiger dumpf pochende Schmerzen in einem Zahn oder einem Teil des Gebisses haben,
  • die Zahnumgebung geschwollen ist,
  • Sie häufig oder scheinbar grundlos Schmerzen haben,
  • Ihr Zahnfleisch beim Essen oder Zähnputzen immer wieder blutet oder Blutspuren hinterlässt,
  • plötzlich stechende Schmerzen einschießen,
  • es beim Kauen oder Zähnezusammenbeißen weh tut oder wenn
  • Kiefer-, Kopfschmerzen, Fieber oder Gesichtsschmerzen dazukommen.

Rufen Sie unverzüglich den Notarzt, wenn heftige Zahnschmerzen untypisch vom ganzen Kiefer auszugehen scheinen und womöglich gleichzeitig Beschwerden im Brust- oder Bauchbereich, im Arm, Nacken oder Rücken und/oder auch Übelkeit, Benommenheit auftreten. Starke Augen- und Zahnschmerzen sollten Sie sofort zum Augenarzt oder in eine Augenklinik führen.

Die Beschwerden an Zahn oder Zähnen geben erste Hinweise

Wo genau tut es weh? Wie fühlt sich der Schmerz an? Stechend, brennend, dumpf bohrend, pochend? Welche anderen Bereiche im Mund, im Kopf, im Gesicht oder am übrigen Körper schmerzen noch? Gibt es zusätzliche Beschwerden wie Schwellungen, Fieber, Übelkeit? Versuchen Sie, Ihrem Zahnarzt die Symptome möglichst genau zu beschreiben.

Der Arzt fragt außerdem nach akuten Erkrankungen, zum Beispiel einer Nasennebenhöhlenentzündung, nach erlittenen Verletzungen und, wenn sie ihm nicht schon bekannt sind, eventuellen Grunderkrankungen wie Diabetes, Asthma oder Blutgerinnungsstörungen. Lebensgewohnheiten und mögliche Risikofaktoren wie Rauchen oder Stressbelastung können bei der Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) ebenfalls zur Sprache kommen. Es kann sein, dass der Zahnarzt Ihnen auch entsprechende Fragebögen vorlegt, insbesondere wenn Sie zum ersten Mal in die Praxis kommen oder schon länger nicht mehr dort waren.

Untersuchung der Zähne und des Mundraums

Nach dem Arzt-Patient-Gespräch tastet der Zahnarzt gegebenenfalls zunächst von außen den Hals- und Kopfbereich ab. Mit einem Spiegel und einer gebogenen, meist stumpfen Untersuchungssonde sieht sich der Zahnarzt den schmerzenden Zahn, aber auch das übrige Gebiss genau an. Der Spiegel ermöglicht ihm den Blick auf die Zahninnenseiten. Mit der Sonde fährt er über Zahn, Zahnränder und Füllungen. Auf diese Weise prüft er, wie der Zahnschmelz beschaffen ist, ob sich Beläge gebildet haben, wie fest die Füllungen sitzen. Außerdem kann er Schäden wie Karies frühzeitig aufdecken, ebenso entzündliche Vorgänge an Zahnfleisch und Zahnhalteapparat (Parodontitis).

Aufschlussreich ist für ihn darüber hinaus, wie es in der gesamten Mundhöhle und auf der Zunge aussieht, wie Ober- und Unterkiefer und die Gebissteile aufeinander passen.

Haben sich aufgrund einer Parodontitis Zahntaschen gebildet, misst der Zahnarzt mit einer sogenannten Parodontalsonde ihre Tiefe. Für die Vitalitätsprobe berührt er einen verdächtigen Zahn mit einer eiskalten Substanz. Tut das weh, sind die Nerven des Zahnmarks, der Pulpa, noch aktiv. Gegebenenfalls setzt er den Zahn weiteren Reizen aus und prüft, wie dieser auf Heißes, Süßes oder Saures reagiert.

Verborgene Zahnschäden aufdecken: Bildgebende Verfahren, Labortests

Wichtige Zahnschäden, wie Karies, die in den Zwischenräumen oder unter den Deckschichten voranschreitet, kann der Zahnarzt mit Hilfe von Röntgenaufnahmen erkennen. Dazu gehören auch defekte Füllungen, Zahnwurzelentzündungen oder Abszesse und Schäden im Kieferknochen. Neue digitale Röntgentechniken kommen mit einer geringeren Strahlenbelastung aus. Um beginnende Karies frühzeitig festzustellen, bieten Zahnärzte teilweise ergänzende Früherkennungsuntersuchungen an, die aber selbst bezahlt werden müssen.
Bei einer hartnäckigen Parodontitis entnimmt der Zahnarzt Sekretproben aus einer Zahntasche, um im Labor die Krankheitserreger bestimmen zu lassen. Das ist zum Beispiel notwendig, wenn eine Antibiotikabehandlung angezeigt ist.

Die Diagnose bestimmt dann die nachfolgende Therapie, die immer auf die Ursachen ausgerichtet ist.

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