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Optisch fällt der Morbus Scheuermann oft durch eine veränderte Rückenform auf. Meist besteht ein Rundrücken (Kyphose): Die Brustwirbelsäule ist stärker gekrümmt als üblich. Grund sind keilförmig verformte Wirbel im Brustwirbelbereich (siehe dazu auch Kapitel Ursachen). Doch ist auch ein Flachrücken im Bereich der Lendenwirbelsäule möglich. Im Anfangsstadium verursacht Morbus Scheuermann häufig keine Schmerzen.

Rundrücken bei Morbus Scheuermann

Bei der Scheuermann'schen Krankheit besteht meist ein auffälliger Rundrücken. Auch kann sich bei M. Scheuermann ein Hohlkreuz (eine verstärkte Lordose) ausbilden. Dieses kompensiert die veränderte Statik, die sich durch den Rundrücken ergibt. Der Gesamtverlauf der Wirbelsäule bei Rundrücken und Hohlkreuz nennt sich Kypholordose.

Es ist durchaus möglich, dass die Scheuermann'sche Krankheit (zunächst) keine Einschränkungen zur Folge hat. Bei einem sehr starken Hohlkreuz liegen womöglich die Dornfortsätze der Wirbel aufeinander (Morbus Baastrup). Dies ist meist schmerzhaft. Auch können die Wirbel der Lendenwirbelsäule verlängert sein (tonnenförmige Wirbel). Außerdem ist eine geringfügige Wirbelsäulenverkrümmung zur Seite möglich (Kyphoskoliose). Sie entsteht, wenn die Wirbelkörper auch zur Seite hin verändert sind.

Flachrücken bei Morbus Scheuermann

Bei der selteneren Form der Scheuermann'schen Krankheit ist der Wirbelsäulenverlauf im unteren Rücken verändert. Im Lendenwirbelbereich zeigt sich dann ein Flachrücken. Bei stärkerer Ausprägung ist die Lendenwirbelsäule sogar rückwärts gekrümmt (Kyphose) anstatt nach vorne Richtung Bauch. Die Veränderungen können auch im Übergangsbereich von der Lenden- zur Brustwirbelsäule auftreten. Diese Form des Morbus Scheuermann ist häufiger mit Schmerzen verbunden.

Mögliches Symptom: Rückenschmerzen

Im Frühstadium bereitet Morbus Scheuermann meist keine Beschwerden. Im späteren Leben kommen Rückenschmerzen jedoch häufiger vor. So sind bei der Erkrankung die Zwischenwirbelbereiche verkleinert und die Bandscheiben teilweise verschmälert – dies kann Probleme verursachen. Ein weiterer Grund für Schmerzen bei M. Scheuermann kann eine chronische Überbelastung der Rückenmuskulatur sein. Sie versucht durch Anspannung, die übermäßige Krümmung des Rückens auszugleichen. Stellenweise sind durch Morbus Scheuermann die Kapseln der Wirbelgelenke überdehnt. Außerdem kann ein verstärkter Druck auf die Wirbelgelenke einwirken und zu Schmerzen führen.

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