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Bei einer Prostatavergrößerung kommt es oft zu Störungen in der Harnblasenentleerung ("Wasser lassen") und in der Harnblasenspeicherung ("Wasser halten").

Harnblasenentleerungsstörung: Betroffene Männer haben Schwierigkeiten, mit dem Wasserlassen zu beginnen. Der Harnstrahl kann schwächer werden. Das Wasserlassen dauert länger als gewohnt. Es kann auch passieren, dass nach dem Wasserlassen Urin aus der Harnröhre nachtropft. Manchmal sind mehrere Versuche nötig, um die Blase vollständig zu entleeren. Oft bleibt auch nach dem Wasserlassen das Gefühl, dass noch eine kleine Menge Harn in der Blase vorhanden ist (Restharngefühl).

Harnspeicherstörungen: Betroffene müssen häufig zur Toilette, teilweise in kurzen Abständen und oft auch nachts. Plötzlicher starker Harndrang mit ungewolltem Abgang von Urin (Dranginkontinenz) ist für die Betroffenen oft besonders belastend.

Bleibt ständig Restharn in der Blase zurück, können sich dort leichter Keime ansiedeln, was das Risiko von Harnwegsinfekten oder Blasensteinen erhöht. Rund ein Drittel der betroffenen Männer leiden zusätzlich unter Erektionsproblemen, noch mehr unter Schwierigkeiten beim Samenerguss; bei den meisten kommt es zu einer deutlichen Abnahme des Ejakulatvolumens.

Kommt es zu einem akuten Harnverhalt, kann der Betroffene die Blase nicht mehr entleeren, obwohl sie voll ist und er einen deutlichen Harndrang verspürt. Die überdehnte Harnblase kann starke Schmerzen verursachen. In diesem Fall muss der Arzt den Harn als Sofort-Maßnahme mit Hilfe eines dünnen Plastikschlauchs (Katheter) ableiten.

Bei vielen Patienten kommt es aber nicht zu einem akuten Harnverhalt, sondern die Überdehnung der Blase und die Restharnbildung erfolgt schleichend und unbemerkt (chronischer Harnverhalt). Die Folge ist ein sogenanntes Harnträufeln beziehungsweise eine Überlaufinkontinenz. Der Harnstau kann sich in die Harnleiter und nach oben bis in die Nieren fortsetzen und diese dauerhaft schädigen.