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Erkrankungen im Nasen-Rachen-Raum als Ursache für Halitosis

Die Atemluft strömt durch die Nase ein und aus. Dabei filtert die Nase mit ihren Bestandteilen wie Schleimhaut und feinsten Härchen Schmutzpartikel und Krankheitskeime heraus und entsorgt sie zu einem großen Teil, vor allem über den Magen. Die Nase produziert ständig Schleim, bei einer Erkältung vermehrt.

Trockene Luft, schädigende Substanzen oder Giftstoffe greifen die Schleimhäute an und schädigen die Härchen. Auch der Dauergebrauch von abschwellenden Nasensprays oder -tropfen wirkt hier nachteilig. Bakterien breiten sich aus, ihre Zersetzungsprodukte führen zu unangenehm riechender Atemluft. Chronischer Schnupfen (Rhinitis) und Nasenpolypen sind häufig die Folge. Verantwortlich hierfür können auch Strahlenbehandlungen, Nasenoperationen oder Drogenmissbrauch sein. Weitere Ursachen sind mitunter Reizstoffe, Temperaturwechsel, Allergien sowie eine Reihe von Erkrankungen.  Zudem kommen bestimmte Medikamente als Auslöser für ständigen Schnupfen infrage.

Dauerhafte Entzündungen breiten sich mitunter auf die mit dem Nasenraum verbundenen Nebenhöhlen aus und verursachen eine chronische Sinusitis. Das vermehrte Sekret mit Bakterien und weiteren Keimen löst neben anderen Symptomen üblen Geruch aus, ebenso die häufige Mundatmung. Auch im hinteren Rachenraum können sich Schleimansammlungen bilden und Kehlkopf wie Bronchialsystem in Mitleidenschaft ziehen.

Typische Symptome häufiger Erkrankungen im Nasen-Rachen-Raum, darunter auch Mundgeruch

– Nasenpolypen

Vor allem kleinere Polypen bereiten oft keine oder kaum Beschwerden. Typische Symptome sind Schnarchen, erschwerte Nasenatmung, wiederholte Nasennebenhöhlenentzündungen, Kopfschmerzen, Riechstörungen, manchmal auch eine näselnde Sprache, häufiges Räuspern. Fließt Schleim in den Rachenraum, können Heiserkeit und Husten darauf hinweisen, dass Kehlkopf und Bronchialsystem gereizt oder entzündet sind. Mundgeruch entsteht durch Mundatmung, vermehrten Schleim und Eiterbildung.

Weiteres zu Ursachen, Diagnose und Therapie erfahren Sie im Ratgeber "Nasenpolypen (Polyposis nasi)".

– Chronischer Schnupfen (Rhinitis)

Hauptsymptome sind eine erschwerte Nasenatmung, Niesanfälle, zäher Nasenschleim, bei allergischer Ursache ist er eher dünnflüssig. Dazu kommen Heiserkeit und Hustenreiz. Schlechter Atemgeruch entsteht häufiger bei einer sogenannten atrophischen Rhinitis, auch als Stinknase bezeichnet. Hier sind die Schleimhäute sehr trocken, der Geruchssinn ist beeinträchtigt. Da sich auf der verkrusteten Schleimhaut vermehrt Keime ansiedeln können, strömt nicht selten ein unangenehmer Geruch aus der Nase.

Lesen Sie mehr zu Ursachen, Diagnose und Therapie von akutem und chronischem Schnupfen im Ratgeber "Schnupfen (Rhinitis)".

– Chronische Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis)

Je nachdem, welche Nebenhöhlen dauerhaft entzündet sind, können häufiger Kopfschmerzen im Stirn- oder im Wangen- und Kieferbereich auftreten, oder es ist lediglich ein dumpfes Druckgefühl vorhanden. Die Betroffenen klagen oft über verstärkte Müdigkeit, Leistungsschwäche, haben wiederholt Infekte, können schlechter durch die Nase atmen und manchmal nicht mehr so gut riechen. Einige müssen oft Schleim abhusten, der in den Rachen gelaufen ist.

Eingehende Informationen zu Ursachen, Diagnose und Therapie finden Sie im Ratgeber "Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)".

Tumore im Nasen-Rachen-Raum: Neben Schnupfensymptomen oft schlechte Atemluft aus der Nase

In der Nase und in den Nebenhöhlen können sich gut- und bösartige Geschwülste bilden. Es sind vorwiegend ältere Menschen betroffen.

Symptome: Gutartige Tumore sind vom Gewebe ausgehende Papillome oder Knochentumore, Osteome. Sie verursachen oft ähnliche Beschwerden wie ein chronischer Schnupfen oder eine Nasennebenhöhlenentzündung, also erschwertes Atmen durch die Nase, Kopfschmerzen, manchmal Nasenbluten.

Die Symptome können, vor allem wenn sie plötzlich und nur auf einer Seite auftreten, auch auf einen Krebs, ein Malignom, in dieser Region hinweisen. Zu der behinderten Nasenatmung und einem blutigem Nasensekret kommt häufig ein auffallender Geruch aus der Nase. Auch sichtbare Schwellungen an den Wangen oder um die Augen sind möglich, vor allem, wenn der Tumor sich schon weiter ausgedehnt hat.

Diagnose und Therapie: Aufschluss geben dem Arzt eine Untersuchung der Nase mit dem Endoskop, Röntgenaufnahmen sowie weitere bildgebende Verfahren, vor allem eine Computertomografie und gegebenenfalls eine Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie). Papillome und Osteome entfernt der Spezialist in der Regel in einem operativen Eingriff. Bei Malignomen werden HNO-Ärzte und Fachärzte für Krebserkrankungen, Onkologen, individuell angepasst Operationen und Strahlentherapien einsetzen.