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Besteht der Verdacht auf eine Malaria-Infektion, wird der Arzt den Patienten meist unverzüglich in ein Krankenhaus einweisen – vorzugsweise eines, das Erfahrung mit der Therapie von Tropenkrankheiten hat (tropenmedizinische Einrichtung). Alternativ sollten die behandelnden Ärzte den unterstützenden Rat ihrer fachkundigen Kollegen einholen. Bei Malaria tropica und Knowlesi-Malaria wird generell eine stationäre Behandlung empfohlen.

Malaria wird mit Medikamenten behandelt. Welche dabei zum Einsatz kommen, hängt von der Art der Malaria, der Schwere der Erkrankung und eventuellen Vorerkrankungen, einer eventuell durchgeführten Prophylaxe und der Region ab, in der sie erworben wurde. Wichtig ist, dass die Therapie rasch erfolgt. Eine Malaria tropica kann unbehandelt innerhalb weniger Tage tödlich verlaufen. Auch etwa ein Prozent der Fälle von Malaria tertiana und quartana nehmen einen komplizierten Verlauf.

Die Wirkstoffe Artemether/Lumefantrin, Dihydroartemisinin/Piperaquin und Atovaquon/Proguanil sind in Deutschland zur Behandlung der Malaria tropica zugelassen. Bei anderen Malaria-Formen können sie unter Umständen trotzdem zum Einsatz kommen - im sogenannten Off-Label-Use. Hier werden die behandelnden Ärztinnen und Ärzte die Vorteile und Risiken gemeinsam mit den Betroffenen besprechen und abwägen.

  • Malaria tropica oder Knowlesi-Malaria behandeln Ärztinnen und Ärzte üblicherweise mit den Wirkstoffen Artemether/Lumefantrin oder Dihydroartemisinin/Piperaquin (hier ist vor der Therapie eine EKG-Untersuchung erforderlich). Als Alternative kommt eventuell Atovaquon/Proguanil zum Einsatz, wenn es nicht schon zur Vorbeugung angewendet wurde. In komplizierten Fällen kommt intravenöses Artesunat infrage, das in Deutschland noch nicht offiziell zugelassen ist.
  • Bei Malaria tertiana wird meistens Artemether/Lumefantrin oder Dihydroartemisinin/Piperaquin angewendet (Notwendigkeit eines EKGs vor Therapie). Die Therapie mit Atovaquon/Proguanil erscheint laut Leitlinie trotz fehlender Studiendaten ebenso möglich, wenn es nicht schon zur Vorbeugung angewendet wurde. Primaquin wird in der Regel als Abschlussbehandlung verschrieben, um Rückfälle zu verhüten, vorher muss ein spezieller Enzymmangel (Glukose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel, G6PD-Mangel) ausgeschlossen werden.
  • Bei der Malaria quartana wird Dihydroartemisinin/Piperaquin bevorzugt (Notwendigkeit eines EKGs vor Therapie), die Therapie mit Atovaquon/Proguanil kommt ebenfalls in Betracht.

Die Behandlung mit Chloroquin oder Hydroxychloroquin ist als Alternative in Einzelfällen weiterhin möglich, wenngleich eine hohe Rate an Resistenzen beschrieben ist.

Bei Malaria werden außerdem die Symptome wie Fieber behandelt. In schweren Fällen sind eventuell Bluttransfusionen, eine intensivmedizinische Betreuung oder eine Blutwäsche (Dialyse) erforderlich.

Für Schwangere, Kinder und Menschen mit chronischen Herz- oder Nierenkrankheiten gelten teils besondere Behandlungsempfehlungen.

Auch nach einer abgeschlossenen, korrekten Behandlung können Rückfälle auftreten.

Wichtiger Hinweis:

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten


Quellen:

  • Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG): Diagnostik und Therapie der Malaria, Version Februar 2021. Leitlinie: 1999. https://www.awmf.org/... (Abgerufen am 20.04.2022)