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Therapie bei akut spontaner Urtikaria

Eine akut spontane Urtikaria klingt innerhalb einiger Wochen von selbst wieder ab. Bis dahin lässt sich die Quaddelbildung durch ein Antihistaminikum in Form von Tabletten unterdrücken. Wird die Nesselsucht durch einen akuten Infekt ausgelöst, verschwindet sie spätestens zwei bis drei Wochen nach Abheilung des Infekts. Ein Antibiotikum kann hilfreich sein, wenn es sich bei der Ursache der Urtikaria um eine bakterielle Infektion handelt. Wichtig: In jedem Fall sollten Ursache und individuell passende Therapie durch den Arzt abgeklärt werden.

Immer wieder kommt es vor, dass ein Patient mit der zugelassenen Dosis von einer Antihistaminikum-Tablette pro Tag nicht beschwerdefrei wird. In diesen Fällen können nach Rücksprache mit dem Arzt bis zu vier Tabletten pro Tag eingenommen werden. Allerdings sind Antihistaminika in dieser Dosierung nicht offiziell für die Behandlung der Urtikaria zugelassen. Arzt und Patient müssen also gemeinsam ausführlich besprechen, ob die hochdosierte Antihistaminika-Therapie im Einzelfall infrage kommt und welche Risiken bestehen. Die häufigste Nebenwirkung ist Müdigkeit. In solchen Fällen kann der Arzt die Behandlung auf ein anderes Antihistaminikum umstellen, denn die Wirksamkeit und die Verträglichkeit dieser Wirkstoffe sind individuell unterschiedlich.

Falls die Behandlung mit Antihistaminika nicht ausreicht, um stärkere Quaddelschübe zu unterdrücken, kann der Arzt zusätzlich Kortison-Tabletten für wenige Tage verordnen.

Bei einer besonders schweren akut spontanen Urtikaria muss der Patient unter Umständen zu einer Infusionsbehandlung mit einem Antihistaminikum für einige Tage ins Krankenhaus.

Manche Patienten versuchen, ihre Beschwerden mit Hausmitteln, etwa bestimmten Badezusätzen, zu lindern. Etwaige Maßnahmen sollten unbedingt mit dem Arzt abgesprochen werden. Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass beispielsweise Homöopathie gegen eine Urtikaria hilft. Kühlende Maßnahmen wie kühlende Umschläge können Symptome eventuell lindern – vorausgesetzt, Kälte ist nicht der Auslöser der Urtikaria.

Therapie bei chronisch spontaner Urtikaria

Bei einer chronisch spontanen Urtikaria steht die ursächliche Therapie im Vordergrund: Falls ein chronischer Infekt nachweisbar ist, kann der Arzt ihn mit einem Antibiotikum behandeln. Im Falle einer chronischen oder chronisch wiederkehrenden Entzündung der Rachenmandeln (Tonsillitis) oder der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) kommt auch eine Operation in Betracht. Nach erfolgreicher Therapie des Infekts dauert es in der Regel zwei bis drei Wochen, bis die Nesselsucht abheilt oder zumindest deutlich in ihrer Intensität abnimmt.

Bei manchen Menschen mit chronisch spontaner Urtikaria kann trotz gründlicher Suche keine Ursache gefunden werden. Bei anderen Patienten wird zwar ein zugrunde liegender Infekt gefunden und behandelt, aber die Urtikaria bessert sich trotzdem nicht. Auch in einer solchen nicht zufrieden stellenden Situation kann den Betroffenen durch Medikamente geholfen werden, die die Krankheitszeichen unterdrücken.

Ebenso wie bei der akut spontanen Urtikaria lässt sich auch bei der chronisch spontanen Urtikaria die Quaddelbildung durch ein Antihistaminikum in Form von Tabletten unterdrücken. Falls der Betroffene mit der zugelassenen Dosis von einer Antihistaminikum-Tablette pro Tag nicht beschwerdefrei wird, können nach Rücksprache mit dem Arzt bis zu vier Tabletten pro Tag eingenommen werden. Allerdings sind Antihistaminika in dieser Dosierung nicht offiziell für die Behandlung der Urtikaria zugelassen. Arzt und Patient müssen also gemeinsam ausführlich besprechen, ob die hochdosierte Antihistaminika-Therapie im Einzelfall infrage kommt und welche Risiken bestehen. Die häufigste Nebenwirkung ist Müdigkeit. In solchen Fällen kann der Arzt die Behandlung auf ein anderes Antihistaminikum umstellen, denn die Wirksamkeit und die Verträglichkeit dieser Wirkstoffe sind individuell unterschiedlich.

Falls es trotz der Einnahme von Antihistaminika zu stärkeren Quaddelschübe kommt, kann der Arzt zusätzlich Kortison-Tabletten für wenige Tage verordnen.

Wenn die Behandlung mit bis zu vier Antihistiaminikum-Tabletten pro Tag nicht ausreicht, um die Quaddelbildung bei einer chronisch spontanen Urtikaria zu unterdrücken, verordnet der Arzt zusätzlich Spritzen mit dem Wirkstoff Omalizumab. Dabei handelt es sich um einen Antikörper gegen körpereigene Eiweißsubstanzen der Klasse Immunglobulin E (IgE). Letztlich hemmt das Medikament die Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen aus Mastzellen. Während der Therapie mit Omalizumab wird die Behandlung mit Tabletten fortgesetzt.

Für Patienten, die auch nach sechs Monaten nicht auf die Behandlung mit dem Antikörper Omalizumab plus Antihistaminikum-Tabletten ansprechen, kommt eine Kombination aus einem Antihistaminikum mit Ciclosporin in Betracht. Allerdings ist der Wirkstoff Ciclosporin nicht offiziell für die Behandlung der Urtikaria zugelassen. Arzt und Patient sollten ausführlich besprechen, ob die Therapie im Einzelfall infrage kommt, welche Risiken bestehen und welche Nebenwirkungen auftreten können.

Therapie bei Intoleranzurtikaria

Eine Intoleranzurtikaria bessert sich oder verschwindet, wenn der Betroffene bestimmte Lebensmittel-Inhaltsstoffe beziehungsweise Medikamente meidet. Schmerzmittel und Entzündungshemmer wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Diclofenac können eine Intoleranzurtikaria auslösen, aber auch eine bereits bestehende Urtikaria verschlechtern. Daher sollten Patienten mit Nesselsucht mit ihrem Arzt besprechen, ob sie auf diese Medikamente verzichten können. Als Alternative zu diesen Substanzen kommt zum Beispiel Paracetamol in Betracht. Achtung: Medikamente nicht in Eigenregie absetzen oder wechseln, sondern nur nach Rücksprache mit dem Arzt!

Therapie bei Angioödem

Ein Angioödem mit ausgeprägter Schwellung der Zunge, des Rachens oder des Kehlkopfes kann im Extremfall zu einer Verlegung der Atemwege führen. Daher injiziert der Arzt in solchen Fällen ein Antihistaminikum und ein Glukokortikoid in eine Vene. Anschließend legt er eine Dauerinfusion mit einem Antihistaminikum und lässt den Patienten stationär überwachen.

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