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Auf die Hygiene kommt es an

Mangelnde Hygiene ist der Hauptrisikofaktor für akute Durchfallerkrankungen. Sie ist überwiegend, aber nicht nur, ein Problem bei Reisen in Länder mit schlechteren hygienischen Bedingungen. Auch in Deutschland werden immer wieder kleinere oder größere Ausbrüche – sei es durch ansteckende Virusinfekte, sei es über verunreinigte Lebensmittel – registriert.

Im Allgemeinen kommt es überall auf der Welt mehr oder weniger durch dieselben Erreger zu Durchfallerkrankungen. Aber es gibt natürlich große Unterschiede in der Häufigkeit des Auftretens und der Sterblichkeit, insbesondere bei Kindern. So sind in den Entwicklungsländern akute Magen-Darm-Infektionen (Fachbegriff in der Einzahl: akute Gastroenteritis) eine der häufigsten Ursachen für Todesfälle bei Säuglingen und Kindern. In Europa verlaufen Durchfallerkrankungen dagegen deutlich seltener tödlich, aber sie führen häufiger zu Krankenhausbehandlungen.

Um vorzubeugen, hilft es, ein paar einfache Regeln zu beachten. So sollte es nach einem Besuch auf der Toilette und vor dem Essen selbstverständlich sein, die Hände gründlich mit Wasser und Seife zu waschen. Um Infektionen über Lebensmittel zu vermeiden, sollten gerade im Sommer die richtige Lagerung, insbesondere gutes Kühlen und ausreichendes Erhitzen beim Kochen, Aufwärmen und Einwecken die Regel sein. Für Fernreisende gibt es weitere Tipps (siehe nachfolgender Link).

Wissenswert:

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Risikogruppen: Schutz und Selbstschutz

Für den einen ist Durchfall gefährlicher ist als für den anderen, und er sollte daher besonders gut aufpassen. Zu den Risikogruppen gehören Kinder unter drei Jahren, schwangere Frauen, immungeschwächte und ältere Menschen.

Wer ein erhöhtes Risiko hat, ist entweder anfälliger für Infektionen, wie zum Beispiel Schwangere und Immungeschwächte. Bei ihnen können Durchfallerkrankungen von vornherein schwerer, mitunter lebensbedrohlich verlaufen. Eine Immunschwäche kann viele Ursachen haben – von angeborenem oder krankheitsbedingtem Antikörpermangel über Behandlungen, die das Immunsystem unterdrücken, bis zu Chemotherapien und einer HIV-Infektion/Aids. Oder es besteht die Gefahr, dass die Betroffenen schneller in einen Zustand der Austrocknung geraten. Das gilt vor allem für Säuglinge oder ältere Menschen.

Nach einer Magenoperation oder bei Einnahme von Medikamenten gegen Magengeschwüre kann es ebenfalls zu Durchfällen kommen, weil der Schutzfaktor Magensäure entfällt oder so gut wie ausgeschaltet ist und sich das Innenmilieu im Magen-Darmtrakt verändert. Andererseits kann zu viel Magensäure die Darmentleerung beschleunigen.

Wenn die Beweglichkeit des Darms durch Medikamente oder andere Einflüsse reduziert oder sein Verlauf durch eine Operation verändert ist, können krankhafte Erreger im Darm überhand nehmen und zu einer Infektion führen. Mehr dazu im Kapitel "Durchfall: Ursachen chronisch (2)".

Ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben auch Heimbewohner, Menschen in Sammelunterkünften und Angehörige bestimmter Berufsgruppen wie Pflegepersonal und Tätige in der Lebensmittelindustrie oder Landwirtschaft. Die Einhaltung der Hygienevorschriften, etwa in der Lebensmittelindustrie, bietet hierzulande jedoch im Grunde ausreichend Schutz. Daher kommen zum Beispiel Wurmerkrankungen wie Bandwurmbefall oder Trichinose bei uns eher selten vor.

Thema Durchfall