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Kurz zusammengefasst

Die akute Bronchitis ist eine Erkrankung der unteren Atemwege. Dabei entzündet sich die Schleimhaut, die die Bronchien auskleidet. Oft geht dem Ganzen eine Erkältung voraus. Hauptsymptom einer Bronchitis ist Husten. Dieser ist zunächst trocken, später hustet man zähflüssigen Schleim ab.

Eine akute Bronchitis ist meist nach circa zwei Wochen überstanden. Eine spezielle Behandlung ist in der Regel nicht nötig. Hausmittel wie Inhalieren können wohltuend wirken; bei starkem Husten helfen eventuell Medikamente.

Was ist eine Bronchitis?

Bei einer Bronchitis ist die Schleimhaut der Bronchien und deren kleinere Verästelungen (Bronchiolen) entzündet. Oft ist auch die Luftröhre in Mitleidenschaft gezogen. Die Zellen der gereizten Schleimhaut produzieren vermehrt zähes Sekret. Das führt zu Husten mit Auswurf.

In den meisten Fällen sind Viren Auslöser einer akuten Bronchitis, selten Bakterien oder Pilze. Schadstoffe in der Luft, Tabakrauch oder Kälte können eine Bronchitis begünstigen.

Eine akute Bronchitis heilt in der Regel nach einigen Tagen ohne Folgen von selbst aus. Für Ältere, Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder einer chronischen Lungenerkrankung und Säuglinge kann sie jedoch gefährlich sein. Um Folgen zu vermeiden, ist eine ärztliche Betreuung wichtig.

Was sind Bronchien?

Als Bronchien bezeichnet man die Verzweigungen der Luftröhre, über die die Atemluft in die Lungenflügel gelangt. Dort verzweigen sich die Bronchien immer weiter, bis sie in den sehr kleinen Lungenbläschen (Alveolen) enden. In den Alveolen wird der eingeatmete Sauerstoff in das Blut aufgenommen und Kohlendioxid aus dem Blut abtransportiert.

Woran merkt man, dass man eine Bronchitis hat?

Einer akuten Bronchitis geht häufig eine Erkältung voran. Daher kommt es zu Beginn meist zu Beschwerden wie:

Husten mit Auswurf ist typisch für Bronchitis

Im weiteren Verlauf stellt sich ein starker, trockener Reizhusten ein. Er tritt vermehrt nachts und morgens nach dem Aufstehen auf und geht oft mit Schmerzen hinter dem Brustbein einher. Manchmal fällt das Atmen schwer.

Nach einigen Tagen bildet sich in den Bronchien vermehrt Sekret. Man hustet dann zähflüssigen Schleim ab – auch Auswurf genannt. Mediziner und Medizinerinnen bezeichnen das als produktiven Husten.

Durch den Husten gelangen Schleimtröpfchen zusammen mit Erregern in die Luft. Diese können dann für andere Menschen ansteckend sein (Tröpfcheninfektion).

Wie lange dauert es, bis eine Bronchitis weg ist?

Eine akute Bronchitis heilt bei ansonsten gesunden Menschen innerhalb von rund zwei Wochen von allein und folgenlos aus.

In einigen Fällen kann der Husten länger andauern. Manche plagen sich mitunter mehrere Wochen lang damit. Hält der Husten länger als drei Wochen an, ist ein Besuch in der hausärztlichen Praxis sinnvoll.

Besteht der Husten über mehrere Monate hinweg, könnte eine chronische Bronchitis dahinterstecken.

Wann sollte ich bei einer Bronchitis ärztlichen Rat suchen?

Suchen Sie bei einer Bronchitis unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin auf, wenn:

  • sich die Beschwerden nach einigen Tagen nicht von selbst bessern
  • weitere Symptome hinzukommen, zum Beispiel Fieber über 38 Grad, Nachtschweiß, Atemprobleme, Schmerzen in der Brust
  • Sie mit starken Hustenanfällen kämpfen oder beim Atmen Geräusche wie Keuchen oder Pfeifen auftreten
  • wenn der Auswurf beim Husten blutig ist
  • gleichzeitig eine chronische Erkrankung besteht wie Asthma, COPD oder Lungenfibrose

Haben Babys und Kleinkinder Husten, sollte man vorsichtshalber immer einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin kontaktieren. Für Schwangere empfiehlt es sich ebenfalls, ärztlichen Rat einzuholen.

Welche Folgen kann eine Bronchitis haben?

Im Zuge einer akuten Bronchitis kann sich unter bestimmten Umständen eine Lungenentzündung entwickeln – auch Bronchopneumonie genannt.

Sind die Bronchien durch Viren geschwächt, siedeln sich mitunter Bakterien an. Medizinerinnen und Mediziner bezeichnen das als Superinfektion.

Zu schweren Folge-Erkrankungen kommt es nur selten. Gefährdet sind vor allem ältere Personen, starke Raucher und Raucherinnen, Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder chronischen Erkrankungen, etwa an Herz oder Lunge. So kann sich zum Beispiel die Atemfunktion bei COPD oder Asthma akut stark verschlechtern.

Vorsicht bei Säuglingen

Bei kleinen Kindern, insbesondere bei Säuglingen, kann die akute Bronchitis zu einer Bronchiolitis obliterans führen. Dabei vernarben die feinen Verästelungen der Bronchien und verschließen sich zunehmend. Es besteht dann die Gefahr, dass Atemluft nicht mehr in die Lungenbläschen zum Gasaustausch vordringt.

Was hilft am besten gegen eine Bronchitis?

Bei einer akuten Bronchitis ist oft keine spezielle Behandlung nötig. Man kann sie zu Hause mit einfachen Hausmitteln auskurieren. Bei starkem Husten kann man die Einnahme von Medikamenten erwägen – ihr Nutzen ist jedoch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt.

Hausmittel

  • sich körperlich schonen; mit Sport pausieren
  • ausreichend trinken, am besten Wasser und ungesüßte Tees: Das soll helfen, das Sekret zu verflüssigen. Wer an einer Herz- oder Nierenerkrankung leidet, sollte die Trinkmenge mit seinem Arzt oder seiner Ärztin absprechen.
  • warme feuchte Luft inhalieren
  • Wadenwickel können bei erhöhter Temperatur und leichtem Fieber helfen
  • nicht rauchen und Passivrauchen vermeiden

Medikamente

  • Fieber- und Schmerzmittel: Wirkstoffe wie Paracetamol oder Ibuprofen können Schmerzen lindern und Fieber senken.
  • Hustenstiller: Solange der Husten trocken ist und vor allem nachts quält, können hustenstillende Mittel den Hustenreiz dämpfen. Diese sollte man aber nur kurzfristig anwenden.
  • Schleimlöser: Löst sich der Husten, muss man Schleim abhusten. Schleimlösende Medikamente sollen helfen, das Sekret zu verflüssigen und so den Abtransport aus den Bronchien zu erleichtern.

Wichtig: Eine Kombination aus hustenstillenden und schleimlösenden Mitteln ist normalerweise nicht sinnvoll, da beide gegensätzliche Wirkungen haben. Besprechen Sie sich am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, bevor Sie die Mittel anwenden.

Helfen Antibiotika bei einer Bronchitis?

Antibiotika wirken gegen Bakterien. Da eine akute Bronchitis meist durch Viren verursacht wird, ist der Einsatz von Antibiotika in der Regel nicht sinnvoll. Ausnahmen bestehen bei Menschen mit einer zusätzlichen bakteriellen Infektion, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Erkrankungsverlauf haben.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Fragen beantworten.


Quellen: