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Ein Bandscheibenvorfall macht sich durch dauerhafte starke Rückenschmerzen bemerkbar, die oft in Arm oder Bein ausstrahlen. Bei Belastung verstärken sie sich. Deshalb nimmt der Arzt zunächst eine ausführliche Anamnese vor. Das heißt, er lässt sich vom Patienten die Symptome schildern und stellt gezielte Fragen: Wo tritt der Schmerz auf? Wie lässt er sich beschreiben? Seit wann besteht er? Verstärkt sich der Schmerz bei bestimmten Bewegungen oder zum Beispiel beim Niesen? Der Arzt klärt auch, ob der Patient Taubheitsgefühle bemerkt hat.

Neurologische Untersuchungen bei Bandscheibenvorfall

Anschließend nimmt der Rückenspezialist neurologische Untersuchungen vor, um zu überprüfen welche Nervenwurzel womöglich eingeengt ist. Also ob neurologische Ausfallserscheinungen wie Kribbeln oder Taubheit wirklich zu einer bestimmten Nervenwurzel beziehungsweise Bandscheibe passen. Dadurch erhält der Arzt einen Hinweis darauf, auf welcher Höhe der Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbel-, Brustwirbel- oder Halswirbelsäule aufgetreten ist.

Beispiel einer solchen Untersuchung: Der Patient legt sich hin. Der Arzt hebt das ausgestreckte Bein langsam nach oben. Verspürt der Untersuchte Schmerzen, bevor das Bein im rechten Winkel nach oben steht, kann dies für einen Bandscheibenvorfall sprechen.

Bei einem Bandscheibenvorfall drückt der Bandscheibenkern auf den Rückenmarksnerv. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT machen das für den Arzt sichtbar

Bei einem Bandscheibenvorfall drückt der Bandscheibenkern auf den Rückenmarksnerv. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT machen das für den Arzt sichtbar

Röntgenbilder, CT oder MRT geben Aufschluss

Sicher feststellen lässt sich ein Bandscheibenvorfall durch bildgebende, radiologische Verfahren. Anhand eines Röntgenbildes der Wirbelsäule sieht der Arzt zum Beispiel, ob die Höhe der Bandscheiben geschmälert ist, das heißt die Wirbelkörper näher beieinander liegen oder sich verschoben haben. Zusätzlich stehen Schnittbildverfahren wie die Computertomografie (CT) und die Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) zur Verfügung. Diese Verfahren zeigen unter anderem genau an, in welchem Bereich der Wirbelsäule ein Bandscheibenvorfall aufgetreten ist und in welche Richtung sich die Bandscheibe verschoben hat.

Selten kommt eine sogenannte Myelografie zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein invasives Verfahren, bei dem Kontrastmittel in den Wirbelkanal gespritzt wird und anschließend geröntgt wird beziehungsweise eine CT stattfindet. Eine Myelografie ist nicht ganz ohne Risiken. Sie ermöglicht es jedoch, zum Beispiel die Nervenwurzeln genau zu beurteilen.

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