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Was ist eine aktinische Keratose?

Die aktinische Keratose (solare Keratose, aktinische Präkanzerose) ist dadurch gekennzeichnet, dass veränderte (bösartige) Zellen sich ausschließlich in der obersten Hautschicht, der Oberhaut, befinden. Wachsen die Krebszellen von der Oberhaut aus in die darunter liegende Lederhaut ein, liegt eine weiter fortgeschrittene Form des hellen Hautkrebses vor. Diese wird als spinozelluläres Karzinom (Spinaliom) bezeichnet und muss in der Regel operativ entfernt werden. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten aktinische Keratosen möglichst frühzeitig behandelt werden. Dies ist auf schonende Weise möglich, unter anderem mit Hilfe verschiedener Cremes.

Symptom: Rötliche Flecken auf der Haut

Typischerweise machen sich aktinische Keratosen als rötliche Flecken mit fest haftender Schuppung bemerkbar. Betroffen sind vor allem Gesicht, Ohrmuscheln und Handrücken, bei Männern typischerweise auch die haarlosen Anteile der Kopfhaut ("Glatze"). Dies sind genau diejenigen Hautareale, die häufig der ultravioletten (UV-) Strahlung der Sonne ausgesetzt sind. Das UV-Licht führt zu kleinen Schäden im Erbgut der Oberhaut-Zellen, die sich bei wiederholter Lichtexposition im Laufe der Lebensjahrzehnte ansammeln. Aus diesem Grund steigt die Wahrscheinlichkeit, eine aktinische Keratose zu entwickeln, mit dem Lebensalter allmählich an. Da der Lichtschaden der chronisch lichtexponierten Hautareale grundsätzlich flächig ausgeprägt ist, entstehen zumeist mehrere bis zahlreiche aktinische Keratosen.

Autorin und Expertin: Dr. Angela Unholzer, Fachärztin für Dermatologie

Autorin und Expertin: Dr. Angela Unholzer, Fachärztin für Dermatologie

Häufigkeit der aktinischen Keratosen

In Mitteleuropa bestehen bei durchschnittlich 15 Prozent aller Erwachsenen über 40 Jahre aktinische Keratosen. In der Gruppe der über 70 Jahre alten Frauen in England sind 18 Prozent betroffen, in der Gruppe der gleichaltrigen Männer 34 Prozent. Männer haben ein höheres Risiko als Frauen, weil sie häufiger Berufe im Freien ausüben und oft zusätzlich an schütterer oder fehlender Behaarung im Bereich des Oberkopfes ("Glatze") leiden. Wie häufig aktinische Keratosen in Deutschland vorkommen, wurde bisher nicht genauer untersucht.

Besonders gefährdet sind Menschen mit einem hellen Hauttyp sowie Patienten, die aufgrund einer schweren entzündlichen Krankheit oder nach einer Organtransplantation dauerhaft immunsuppressive Medikamente einnehmen müssen. Hierunter versteht man Arzneistoffe, die das körpereigene Abwehrsystem unterdrücken. Organtransplantierte Menschen entwickeln mindestens 250-mal so häufig aktinische Keratosen wie Nichttransplantierte.

Wichtig: Schuppende Rötungen an der Haut können zahlreiche Ursachen haben. Nicht immer handelt es sich um aktinische Keratosen. Hautveränderungen deshalb grundsätzlich vom Arzt abklären lassen!

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich